Agro-Treibstoffe: Diskussion im EU-Unterausschuss 17.01.2013Der Einsatz von agrarischen Kraftstoffen wird seit längerem äußerst ambivalent gesehen. Die Uneinigkeit der Regierungskoalition zeigte sich erneut bei der Diskussion im EU-Unterausschuss des Nationalrats. Wäherend die SPÖ unseren Forderungen nach Aussage der Abgeordneten Bayr durchaus „Sympathie" entgegen bringe, hält Minister Berlakovich am Versuch der Ausweitung der Nutzung von umstrittenen Agrotreibstoffen fest, anstatt wirkliche Klimaschutzmassnahmen zu setzen.
In einem Antrag auf Stellungnahme forderten wir, dass der Minister sich bei den Verhandlungen in der EU für folgende Positionen einsetzen solle: • Die mengenmäßigen Ziele für den Anteil an Agrotreibstoffen im Transportsektor müssen abgeschafft werden. • Die Erneuerbare Energien Richtlinie und die Richtlinie über die Qualität von Otto- und Dieselkraftstoffen müssen dahingehend erweitern werden, dass die vollständige Treibhausgasbilanz einbezogen wird. Das heißt, insbesondere auch indirekte Landnutzungsänderungen und Emissionen, die mit der Herstellung der benötigten Anlagen, Ausrüstungen und Infrastruktur verbunden sind, müssen Berücksichtigung finden. • Ein verpflichtendes Reduktionsziel für den Energieverbrauch im Verkehrssektor von mindestens 20 Prozent bis 2020 ist festzulegen. • Die Nachhaltigkeitskriterien für Agrotreibstoffe müssen verbessert und alle relevanten sozialen, menschenrechtlichen, ernährungsbezogenen und ökologischen Auswirkungen darin berücksichtigt werden. • Direkte Subventionen von Agrotreibstoffen müssen ausgesetzt und Steuervorteile für Agrotreibstoffe abgeschafft werden.
Leider hat die SPÖ, trotz inhaltlicher Zustimmung innerhalb der Diskussion im Ausschuss, unserem Antrag nicht zugestimmt. Damit ist der Minister nicht an diese Position gebunden und wird mit Sicherheit weiter für die Ausweitung der Beimischungsquoten eintreten.
Die Parlamentarische Anfrage zu Agro-Treibstoffen wurde beantwortet!?
Unsere Anfrage zu den Agro-Treibstoffen, die wir gemeinsam mit Petra Bayr gestellt haben, wurde inzwischen vom Minister beantwortet ... oder auch nicht, wenn man sich die Antworten anschaut:
http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/J/J_13081/fname_276554.pdf
http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/AB/AB_12795/fname_283852.pdf
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