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Petition gentechnikfreie Futtermittel im Parlament

10.11.2009

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Gentechnikfreie Futtermittel sind ein Gebot der Stunde! Die Grünen Bäuerinnen und Bauern bringen im Parlament dazu eine Petition ein!

Vorstand der Grünen Bäuerinnen im Parlament, von links: Marianne Müller-Triebl, Thomas Waitz, Wolfgang Pirklhuber, Michael Johann, Katharina Fatzi, Franz Fink

Die Grünen Bäuerinnen und Bauern bringen folgende Petition gemeinsam mit NR Wolfgang Pirklhuber am 10. November im Parlament ein (siehe Petition zum Downloadn ganz unten!):

Petition: GentechnikFREIE Futtermittel

Seit April 2004 müssen entsprechend der EU-Verordnung 1829/2003 Futtermittel, die aus gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt werden, als solche gekennzeichnet werden, wenn deren Ausgangsstoffe zu mehr als 0,9 Prozent aus gentechnisch veränderten Produkten bestehen. Von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen sind jedoch die tierischen Erzeugnisse wie Fleisch, Milch und Eier von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert werden.

Eine kontrolliert gentechnikfreie Erzeugung ist ein besonderes Qualitätsmerkmal, das der Erwartung der überwiegenden Mehrheit der KonsumentInnen nach hochwertigen Lebensmitteln voll entspricht. Dass Gentechnik-Freiheit in großem Rahmen auch derzeit noch machbar ist, zeigt die Entscheidung von Betrieben der österreichischen Lebensmittelbranche wie Molkereien, Schlachtbetriebe, Lebensmittelhandelsketten, nur mehr Produkte in kontrolliert gentechnikfreier Qualität anzubieten. Dem Wunsch der KonsumentInnen nach einer klaren Kennzeichnung gentechnisch veränderter Produkte wird jedoch in der EU-weit gültigen Kennzeichnungsregelung nicht Rechnung getragen.

Der hochrangige Agrarexperte der EU-Kommission Russell Mildon stellte sogar in Aussicht, „das eklatante Proteinversorgungsproblem der Viehwirtschaft in der EU durch raschere Zulassungen der Inverkehrbringung von GVO-Futtermittelimporten entschärfen zu wollen". Offenbar soll damit ein Signal an die Futtermittelexporteure USA, Brasilien und Argentinien gegeben und das Tor zur Gentechnik in der EU geöffnet werden. Alle drei Exporteure setzen auf den Anbau von gentechnisch verändertem Soja und Mais. Laut American Soybean Association (ASA) waren in den USA im Jahr 2007 95 Prozent der Sojaernte, in Argentinien 99 Prozent und in Brasilien mehr als 60 Prozent der Sojaernte aus dem Anbau von gentechnisch veränderten Sorten. Daher fordert die ASA im Gleichklang mit der EU-Futtermittelindustrie FEFAC neben schnelleren Zulassungsverfahren in der EU auch die Anhebung der Toleranzgrenze für unbeabsichtigte Verunreinigungen. „2% wären gerade praktikabel mit viel Aufwand, 5% wären realistisch", so die Vertreter der US-Sojaproduzenten.

Wir fordern die Mitglieder des österreichischen Nationalrats und die zuständigen Mitglieder der Bundesregierung auf,

  1.  sich für eine Anpassung der EU-Verordnung 1829/2003 hinsichtlich der Kennzeichnung tierischer Lebensmittel dahingehend einzusetzen, dass auch Produkte von Tieren (wie z.B. Fleisch, Milch und Eier), die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln ernährt wurden, kennzeichnungspflichtig werden

  2. EU-weit geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, damit ein ausreichendes Angebot von gentechnikfreien Futtermitteln zur Verfügung steht sowie den Aufbau einer Logistik zu fördern, welche die Lagerung und Kontrolle von Handelsströmen für gentechnikfreie Futtermittel sicherstellt

  3. in Österreich verstärkt Markenprogramme zur Auslobung gentechnikfreier Produkte auch im Fleischbereich zu unterstützen, das AMA-Gütesiegel an den Einsatz gentechnikfreier Futtermittel zu binden und eine Informationsoffensive über gentechnikfreie Lebensmittel in Zusammenarbeit mit dem Konsumentenschutz-Ressort umzusetzen!

 

Übergabe der Petition im Büro der Parlamentspräsidentin Barbara Prammer

 

Hintergrund-Infos:

Soja ist die weltweit bedeutendste Ölpflanze. Sie liegt vor Ölpalmen und Raps an der Spitze aller angebauten Ölsaaten. Mehr als die Hälfte des weltweit produzierten Pflanzenöls wird aus Sojabohnen gewonnen. Inzwischen stammen etwa siebzig Prozent der Welt-Sojaproduktion aus gentechnisch veränderten Sojabohnen.

Weltweit wurden 2008 etwa 221 Millionen Tonnen Sojabohnen geerntet. Die wichtigsten Erzeugerländer sind die USA (73 Mio. Tonnen), Brasilien (61 Mio. Tonnen) und Argentinien (46 Mio. Tonnen). Einen nennenswerten Sojaanbau gibt es noch in China, Indien und Paraguay.

In Mitteleuropa spielt der Sojaanbau aus klimatischen Gründen nur eine untergeordnete Rolle. Derzeit beträgt die Sojaproduktion in den 27 Staaten der EU etwa 750.000 Tonnen. Die Haupt-Anbauländer sind Italien, Rumänien, Frankreich, Österreich und Ungarn.

EU-Importe. Die Länder der Europäischen Union decken  nahezu ihren gesamten Bedarf an Soja aus Importen aus dem Ausland. Exportländer sind die USA, Brasilien und Argentinien. In den USA und Argentinien werden fast ausschließlich gentechnisch veränderte Sojabohnen angebaut. Die USA exportieren hauptsächlich nach China und Mexiko, während Brasilien den größten Teil seines Anbaus in die EU exportiert. Konventionelle gentechnikfreie Sojabohnen können aus Nordbrasilien bezogen werden.

Die EU führt im Durchschnitt jährlich etwa 15 Millionen Tonnen Sojabohnen ein. Diese werden in Ölmühlen zu Futtermitteln (Sojaschrot 11,5 Mio. t) und Öl (2,7 Mio. t) verarbeitet.

Zusätzlich führt die EU Sojaschrot (Nebenprodukt aus der Verarbeitung von Soja) ein, das als Tierfutter verwendet wird. Von 1995 bis 2005 wurden im Durchschnitt 15,8 Millionen Tonnen Sojaschrot importiert. 2007 und 2008 führte die EU knapp 25 Mio. Tonnen ein.

Österreich: Österreich importiert in den letzten Jahren zwischen 550 000 und 650 000 Tonnen Soja-Futtermittel. Die eigene Soja-Anbaufläche in Österreich ist mit Anbau 2009 um 37 % gestiegen und liegt bei etwa 25 000 Hektar.

 

Hier der LINK zur Stellungnahme des Landwirtschaftsministers und des Gesundheitsministers. Unsere Petition wurde leider nicht, wie wir gefordert haben dem Landwirtschaftsausschuss zur weiteren Beratung zugewiesen, sondern im April 2010 zur Kenntnis genommen. Damit gab es zwar eine Diskussion im Plenum des Nationalrates, aber ÖVP und SPÖ haben unsere Vorschläge nicht aktiv aufgegriffen! Wir werden aber weiter an diesem Thema dranbleiben!



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