Aus EHEC-Debakel lernen - staatliche Lebensmittelkontrolle der AGES nicht kaputtsparen
Ein-Millionen-Euro-Maßnahmenpaket des Landwirtschaftsministeriums zur Informationsoffensive für Bioprodukte nutzen
"Minister Berlakovich muss im Rahmen der geplanten Marketingoffensive für die heimische Landwirtschaft jetzt eine gezielte Aufklärungskampagne für Bio-Lebensmittel starten. Denn die biologische Produktion erzeugt die gesündesten Lebensmittel und ist die umweltverträglichste und nachhaltigste Form der Landwirtschaft", fordert Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen. "Der EHEC-Skandal ist ein Informations- und Hygienedebakel. Der EHEC-Erreger kommt hauptsächlich in Tierkot von Rindern vor. Durch den regelmäßigen Einsatz von Antibiotika in der industriellen Tierhaltung entwickeln sich auf Grund von Resistenzen immer neue und gefährliche Varianten, wie der aktuell gefährliche Stamm O104:H4. Es ist immer noch ungeklärt wie diese Keime auf Gemüse gelangt sind. Aber die Informationen und immer neuen Spekulationen über die Quelle des Erregers haben zu massiven Vertrauensverlusten der KonsumentInnen in die Qualität von Obst und Gemüse geführt", argumentiert Pirklhuber.
"Bei der nächsten Aufsichtsratssitzung der AGES am 9. Juni soll beschlossen werden, dass der gesamte Analysebereich innerhalb der AGES in einem zentralen Analytikzentrum zusammengefasst wird. Sollte weiterhin keine ausreichende Finanzierung für die AGES gewährleistet werden, so droht der Abbau von etwa 500 Vollarbeitskräften bis zum Jahr 2015 hört man aus Insider-Kreisen. Das würde noch weniger Kontroll-Untersuchungen und damit ein höheres Risiko für die KonsumentInnen und die Landwirtschaft bedeuten", warnt Pirklhuber.
Anlässlich der heutigen Debatte im EU-Gesundheitsministerrat fordert Pirklhuber den Gesundheitsminister Alois Stöger daher auf, sich für eine ausreichende Ausstattung der staatlichen Lebensmittelkontrolle auch auf EU-Ebene einzusetzen.
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