Pirklhuber zu EHEC-Keim: Spanische Gurken in Österreich rasch behördlich überprüfen

Gravierende Mängel im europäischen Gemüsegroßhandel

"Es ist unfassbar, wie der EHEC-Erreger, welcher in Tierkot vorkommen kann, auf Salatgurken gelangt. Nachdem bekannt wurde, dass der Lebensmittel-Diskonter LIDL in Westösterreich möglicherweise kontaminierte spanische Gurken in Verkehr brachte, sind die Landesbehörden von Tirol und Vorarlberg gefordert, die Rückholaktion dieser 1344 Gurken aus 18 Filialen konsequent zu überwachen und die Bevölkerung ausreichend vor dem Verzehr spanischer Gurken zu warnen", fordert Wolfgang Pirklhuber, Sprecher für Lebensmittelsicherheit der Grünen.

Laut Information des österreichischen Gesundheitsministers wurden bislang in Österreich im Jahr 2010 nur bei 0,7 Prozent der geprüften Lebensmittel, d.h. in drei Fällen, positive EHEC-Werte gefunden. Es handelte sich damals ausschließlich um Rohwürste, die sofort aus dem Verkehr gezogen wurden, informiert Pirklhuber.

"Es ist daher dringend aufklärungsbedürftig, wie die Kontamination dieser Gurken zustande kam. Gemäß Aussagen der spanischen Produzentenorganisationen könnte es schon beim Transport oder dann beim Hamburger Gemüsegroßhandel dazu gekommen sein, dass diese Gemüsekisten mit Gurken palettenweise zu Boden gestürzt sind. Wie hierbei eine Kontamination mit Tierkot oder anderen kontaminierten Fleischwaren zustande kam, ist völlig unerklärlich. Sollte sich diese Erklärung als schlüssig erhärten, wäre es ein unglaublicher Skandal, dass die selbstverständlichsten Hygiene-Maßnahmen nicht eingehalten und solche Produkte in Verkehr gebracht wurden", kritisiert Pirklhuber.

Laut Gesundheitsministerium laufen derzeit zwei Schwerpunktkontrollaktionen bezüglich EHEC mit ca. 150 Proben österreichweit. Dabei werden verzehrfertige rohe Produkte tierischer Herkunft wie z.B. Carpaccio, Beef Tartar oder Rohschinken bzw. Rohmilch untersucht.

"Der bisher von Bundesminister Stöger vorgelegte Proben- und Risikoplan betreffend EHEC-Überwachung für das Jahr 2011 ist umgehend anzupassen und aus aktuellem Anlass um die Überprüfung von spanischen Gurken zu erweitern. Bei einem positiven Analyse-Ergebnis wäre ein sofortiger Importstopp auszusprechen", meint Pirklhuber abschließend.