Pirklhuber kritisiert Loblied der Landwirtschaftskammer auf Agrosprit
Grüne zu Wlodkowskis Euphorie zu E10: Eine Milchmädchenrechnung
"Der neue E10-Kraftstoff Biodiesel dient nicht dem Klimaschutz, sondern bewirkt das Gegenteil: Wenn wir in Europa Ethanol in den Kraftstoff mischen, wird das Klima geschädigt, werden Regenwälder vernichtet und hungern Menschen. Wir fordern daher einen Stopp für die weitere Beimischungspflicht von Ethanol und Biodiesel", so der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber.
"Wenn Landwirtschaftskammerpräsident Wlodkowski behauptet, es gebe in Österreich keine Konkurrenz zwischen Tank und Teller, weil es genügend Anbaufläche gebe, dann ist das eine Milchmädchenrechnung", so Pirklhuber. Österreich ist bei den Eiweiß-Futtermitteln mit etwa 80% des Bedarfs von Importen abhängig. Jährlich werden mehr als 550.000 Tonnen Soja nach Österreich importiert. Zusammen mit anderen Futter-Importen macht das etwa eine Fläche von 200.000 Hektar aus. Pirklhuber: "Es ist völlig unverständlich, wenn der oberste Landwirtschaftskammer-Vertreter Wlodkowski davon spricht, dass es für den forcierten Ausbau von Energie-Pflanzen für die Einführung von E10 genügend Anbauflächen in Österreich gäbe", kritisiert Pirklhuber.
"Das landläufig von den Agrosprit-Verfechtern gebrachte Argument, dass die Nebenprodukte der Verspritung von Getreide ohnehin als Eiweißfuttermittel verwendet werden könne, ist geradezu zynisch. Anstatt endlich einen europäischen Eiweißfuttermittel-Plan auf die Beine zu stellen, wie ihn die Grünen Bäuerinnen und Bauern fordern, wird weiterhin auf eine einseitige agro-industrielle Strategie gesetzt. Statt Agrosprit im Tank braucht es jedoch vielfältige Fruchtfolgen: Durch den Anbau von Futterleguminosen können chemisch-synthetische Stickstoff-Dünger, die auf Basis fossiler Energien erzeugt werden, reduziert und kann der Humusaufbau gefördert werden. Agro-Treibstoffe sollten nicht beigemischt, sondern ausschließlich innerhalb der Landwirtschaft selbst, bei Traktoren und Maschinen eingesetzt werden. Die dazu nötigen Innovativen Entwicklungen müssen vorangetrieben werden", fordert Pirklhuber.
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