Pirklhuber fordert Zulassungs-Moratorium für Risikotechnologie
EU-Kommission will heute drei weitere Gentechnik-Konstrukte durchpeitschen
Scharfe Kritik am ungebremsten Gentechnik-Zulassungsregime der EU-Kommission übt der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber, anlässlich des heutigen Agrarministerrates, wo über die Inverkehrbringung drei weiterer gentechnisch veränderter Konstrukte entschieden werden soll. Es geht um die gentechnisch veränderte Baumwolle der Sorte GHB614, gentechnisch veränderten Mais der Sorte MON 89034 x MON 88017 sowie eine Erneuerung der Zulassung für die gentechnisch veränderte Maissorte Pioneer 1507. "Die Atomkatastrophe in Japan zeigt drastisch, dass neue Strategien im Umgang mit Risikotechnologien zu finden sind. Der Umgang mit der Agrogentechnik ist ebenso fahrlässig wie der weitere Ausbau der Atomenergie im Rahmen der Europäischen Strategie 2020. Daher ist es Zeit für eine Nachdenkpause und ein Zulassungs-Moratorium", fordert Pirklhuber.
"Gefahren der Gentechnik-Landwirtschaft zeigen sich ja bereits gravierend in jenen Ländern, wo diese Technologie massiv angewendet wird wie z.B. in Argentinien. Dort konnten Forscher wie der Mediziner Andrés Carrasco in Tierversuchen nachweisen, dass der massive Einsatz der Begleit-Pestizide zu Missbildungen und Unfruchtbarkeit führt.
Darüber hinaus werden die Unkräuter resistent gegenüber diesen Pestiziden, wodurch der Druck steigt, die nächste Generation der Genpflanzen zum Anbau zu bringen. Dass die Kommission diese Verantwortungslosigkeit unterstützt, ist unerträglich", kritisiert Pirklhuber und fordert die zuständigen Minister Stöger und Berlakovich auf, sich für ein Zulassungs-Moratorium stark zu machen.
|