Zusammenarbeiten statt Ausgrenzen!
23.01.2009
Event jetzt bewerten:Abschluss-Pressekonferenz anlässlich der OÖ Landwirtschaftskammerwahl!
Zusammenarbeiten statt Ausgrenzen!
Gemeinsam mit Leo Steinbichler von der IG-Fleisch haben wir über aktuelle Themen der Agrarpolitik und die Notwendigkeit einer Modernisierung der bäuerlichen Interessensvertretung diskutiert. Im Attachment findet sich auch ein Initiativ-Antrag der oberösterreichischen Grünen für eine Resolution an die Bundesregierung, die am 28. Jänner im oberösterreichischen Landtag eingebracht werden wird.
Grüne Initiative in
Sachen bäuerliche Interessenvertretung
„Grüne Bäuerinnen
und Bauern stehen für demokratie-politische Öffnung ohne Ausgrenzung und
Scheuklappen und werden frischen Wind in die Landwirtschaftskammer bringen. Es
geht jetzt darum, den Bauernbund endlich in die Schranken zu weisen",
kritisiert Wolfgang Pirklhuber, Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern OÖ.,
die demokratiepolitischen Vollzugsdefizite des Bauernbundes in der Causa
Steinbichler.
von links: Leo Steinbichler, Fritz Hummer und Wolfgang Pirklhuber
Fritz Hummer: „Wenn
wir in die Vollversammlung einziehen, werden wir uns darum bemühen, dass
endlich alle bäuerlichen Interessenorganisationen ernsthaft eingebunden werden
- von der IG-Milch und IG-Fleisch bis zur Öko-Bauernjagd. Für den Biolandbau
fordern wir einen eigenen Ausschuss in der Landwirtschaftskammer!
Betroffen zeigt
sich Pirklhuber auch vom politischen Stil des Bauernbund-Spitzenkandidaten
Herndl, der in polemischen Attacken gegen sämtliche andere Gruppierungen in der
Bauernzeitung vom 15. Jänner in seiner persönlichen Kolumne titelt „Politische
Gegner wollen den Ruin der Bauern" und pauschal allen anderen Fraktionen
unterstellt, dass sie versuchen, „die Landwirtschaft zu spalten, um diese
danach besser filetieren zu können." „
Grüne Bäuerinnen
und Bauern aus mehreren Gemeinden haben nun berichtet, dass der Bauernbund
nicht davor zurückschreckt, den mit EU-, Landes- und Bundesmittel geförderten
Agrar-Kalender der Landwirtschaftskammer Oberösterreich exklusiv als
Wahlgeschenk unter den Landwirten zu verteilen", kritisiert Pirklhuber.
Gentechnikfreiheit
auch bei Futtermitteln
Wir Grünen
Bäuerinnen und Bauern haben auch bisher schon gezeigt, dass wir Bewegung in
erstarrte Strukturen bringen. In Oberösterreich reicht unser politischer
Einfluss in den OÖ. Landtag, wie die Novelle zum Landwirtschaftskammergesetz
gezeigt hat: Hier wurden im Juli 2008 neue demokratischere Spielregeln
eingeführt und die Landwirtschaftskammer
OÖ. per Gesetz verpflichtet, Beratung für gentechnikfreien Anbau zu machen.
Fritz Hummer: „Sollten wir ein Mandat erreichen, werden
wir uns dafür einsetzen, dass die Bäuerinnen und Bauern endlich umfassend und
kritisch über die Gefahren der Gentechnik in der Landwirtschaft informiert und
beraten werden! Gleichzeitig gilt es den Bereich der gentechnikfrei erzeugten
Lebensmittel zu steigern. Der Import von GVO-Soja sollte schrittweise abgebaut
und durch gentechnikfreie Futtermittel ersetzt werden!"
Aktuelles zum Thema
Blauzungenkrankheit
Pirklhuber: Grüne Bäuerinnen und Bauern kämpfen
erfolgreich für die Straffreiheit für Nicht-Impfen gegen Blauzungenkrankheit.
Auf Initiative der Grünen Bäuerinnen und Bauern wurde vor wenigen Tagen im
steirischen Landtag eine diesbezügliche Resolution an die Bundesregierung
beschlossen. Auch in Oberösterreich werden wir in der Landtagssitzung nächste
Woche einen dringlichen Antrag einbringen, der die Straffreiheit für
Nicht-Impfen vorsieht und an den Nationalrat habe ich bereits eine
diesbezügliche Petition am 15. Jänner eingereicht", informiert Pirklhuber.
In dem dringlichen
Antrag fordern die Grünen unter anderem die Straffreiheit für Bäuerinnen und
Bauern, die die Zwangs-Impfung aus Tierschutz-, Management-Gründen und aufgrund
ungesicherter Faktenlage verweigern (siehe Download).
Die EU-Verordnung 1266/2007 hinsichtlich der Bekämpfung,
Überwachung und Beobachtung der Blauzungenkrankheit sieht keinen automatischen
Impfzwang vor, sondern ermöglicht ein Bündel von Maßnahmen zur
Risikominimierung. In Österreich gilt seit 15. Dezember 2008 jedoch eine
flächendeckende Pflichtimpfung gegen die Blauzungenkrankheit.
„Bisher zeigte kein einziges Tier von einem Dutzend
gefundener Fälle in Österreich klinische Krankheitssymptome. Die derzeitigen
Maßnahmen sind daher völlig überzogen und dienen offensichtlich nur den
ungebremsten Tiertransporten, wie mir dies auch Landesrätin Stöger in einem
Schreiben auf meinen Offenen Brief vom Dezember bestätigte", so der
Grün-Abgeordnete. „Jetzt liegt es an den anderen Parteien, ob Sie unsere
Initiative unterstützen werden. Ich werde mich noch heute bei den anderen
bäuerlichen Fraktionen um Unterstützung bemühen", so Pirklhuber abschließend.
Nach unserem Pressegespräch in Linz kam es noch zu einem zufälligen Handshake des neuen Landwirtschaftsministers Nikolaus Berlakovich mit unserem Gesprächspartner Leo Steinbichler.
in der Mitte Walter Silber, Pressesprecher von Landesrat Stockinger.