Landwirtschaftskammerwahl Oberösterreich
07.01.2009
Event jetzt bewerten:Am 25. Jänner 2009 finden die oberösterreichischen Landwirtschaftskammerwahlen statt. Als Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern Oberösterreich unterstütze ich unser Team mit voller Kraft
Wolfgang Pirklhuber,
Obmann der GBB OÖ.:
Die Grüne Bäuerinnen und Bauern
Oberösterreich treten bei der Landwirtschaftskammerwahl am 25. Jänner als Liste
5 an. 33 KandidatInnen aus verschiedenen Bereichen der Land- und
Forstwirtschaft stehen auf unserem Wahlvorschlag. Als Landwirtschaftssprecher
der Grünen freue ich mich besonders über die Verbreiterung sowohl an der Spitze
als auch zahlenmäßig und unterstütze unser Team persönlich durch meine
Solidaritätskandidatur auf dem fünften Platz.
Die Grünen Bäuerinnen und Bauern beteiligen
sich im Netzwerk der ländlichen Regionen in verschiedenen Bereichen der Gemeinde-
und Regionalpolitik. Wir arbeiten gemeinsam für eine gerechtere Agrarpolitik
und eine gentechnikfreie bäuerliche Kreislauf-Wirtschaft. Wir stehen für eine
ehrliche Diskussion ohne Scheuklappen und ohne Ausgrenzung.
Wir wollen die bäuerliche
Interessenpolitik, die vom mehrheitsmüden Bauernbund dominiert wird aus ihrem
Dornröschen-Schlaf aufwecken! Kleinbäuerliche Anliegen und bäuerliche
Arbeitsplätze sind in den letzten Jahren verstärkt unter die Räder gekommen. Unser
Wahlziel ist eine Verbreiterung und Stimmenzuwächse in allen Regionen.
Fritz Hummer, Spitzenkandidat:
An der aktuellen Agrarpolitik stört mich vieles, wie die
ungerechte Verteilung der Fördergelder, der damit verbundene bürokratische
Aufwand, und die Tendenz, dass vermehrt Maßnahmen von »oben« verordnet werden -
aktuelles Beispiel ist die Impfpflicht gegen die Blauzungenkrankheit, wo meiner
Meinung nach unsere Interessenvertretung versagt hat.
Die Grünen Bäuerinnen und Bauern haben
auch bisher schon gezeigt, dass wir Bewegung in erstarrte Strukturen bringen.
In Oberösterreich reicht unser politischer Einfluß in den OÖ Landtag, wie die
Novelle zum Landwirtschaftskammergesetz gezeigt hat: Hier wurden im Juli 2008
neue demokratischere Spielregeln eingeführt und die Landwirtschaftskammer OÖ per Gesetz verpflichtet Beratung für
gentechnikfreien Anbau zu machen.
„Sollten wir ein Mandat erreichen, werden wir uns dafür einsetzen, dass
die Bäuerinnen und Bauern endlich umfassend und kritisch über die Gefahren der
Gentechnik in der Landwirtschaft informiert und beraten werden! Gleichhzeitig
gilt es den Bereich der gentechnikfrei erzeugten Lebensmittel zu steigern. Der
Import von GVO-Soja sollte schrittweise abgebaut und durch gentechnikfreie
Futtermittel ersetzt werden!"
Das vorherrschende Leitbild in der Landwirtschaftsberatung
ist ein spezialisierter, vollmechanisierter Produktionsbetrieb. Der
gesellschaftliche Wert kleinbäuerlicher Betriebe wird unterschätzt. Hier
wünsche ich mir die Anerkennung einer Vielfalt an Produktionsstandbeinen und
Erwerbskombinationen. Das muss sich auch in der Förderpolitik widerspiegeln
Grete Ployer - Listenzweite:
Die Herausforderungen für die
bäuerliche Landwirtschaft sind enorm. Ungleich-verteilte Betriebsprämien,
überzogene Agrar-Bürokratie, europaweite Lebendvieh-Transporte und massives
Preis-Dumping machen das Wirtschaften immer schwieriger.
Ganz anders erstaunt mich die aktuelle Situation der
Landwirtschaftspolitik. Hier schimpfen zwar viele Bäuerinnen und Bauern über
»diese« Politik. Wenn es aber darauf ankommt, wählen sie trotzdem wieder die
dafür verantwortliche, weil tonangebende, Interessengruppe.
Meine vorrangigen Anliegen in der Landwirtschaft sind das
Herstellen von Chancengleichheit für Frauen und Männer im ländlichen Raum, das
Anstreben einer besseren sozialen Ausgewogenheit bei der Verteilung der
öffentlichen Fördergelder, das Hinterfragen von Entscheidungen - sprich die
Förderung einer kritischen Agraropposition, und der Einsatz für
kleinstrukturierte, bäuerliche Betriebe, eine gentechnikfreie Landwirtschaft
und die Stärkung der bäuerlichen Direktvermarktung.
U N S E R E Z E N T R A L E N F O R D E R U N G E N
1) Rechtsanspruch auf ÖPUL-Gelder und
ÖPUL verbessern!
* Rechtsanspruch auf Agrar-Umweltleistungen
durchsetzen!
* Komplizierte Düngerberechnungen für kleinbäuerliche
Betriebe vereinfachen!
* Statt starrer Vorschriften für Blühstreifen u.
Mähtermine sollen flexible Maß-
nahmen möglich sein (z.B. Belassen von
Ackerrandstreifen, Waldsäume, etc.)
* Auslauf- und Weideprämien praxisgerecht anpassen!
* Kein Einstieg-Stopp in den Biolandbau!
2) Gerechte Betriebsprämien und
Aufwertung der Grünlandwirtschaft:
* Einheitliche Flächenprämien statt
wettbewerbsverzerrende Ungerechtigkeiten
* Milchquoten-Regelung beibehalten - die
Milch-Mengensteuerung muss in
bäuerlicher Hand gebündelt werden!
* Anerkennung der IG-Milch als Fachbereichsvertretung
für die Grünlandbauern
3) Kritische Information & Beratung
für eine gentechnikfreie Landwirtschaft:
*
Kritische Fachbeiträge im „BAUER" (Zeitung der LWK)
* Reinheitsgebot bei Saatgut schützen (GVO-freie
Vermehrungsgebiete schaffen)
* aktivere Mitarbeit der Landwirtschaftskammer für ein gentechnikfreies OÖ
* Beratung für eine kostenneutrale gentechnikfreie
Fütterung forcieren!
4) Stärkung der bäuerlichen Kleinbetriebe
und ökologischen Vielfalt
* Steuerliche und sozialrechtliche Erleichterungen
bei der bäuerlichen
Direktvermarktung und der bäuerlichen
Betriebshilfe
* Kein Einsatz von Antibiotika gegen Feuerbrand
* Keine Strafen bei
Impf-Verweigerung gegen die Blauzungenkrankheit!
5) Maßnahmen gegen Preis-Dumping und
für eine klare Herkunftskennzeichnung
* verstärkte Öffentlichkeitsarbeit über Preise von
bäuerlichen Lebensmitteln auf
Basis einer Vollkostenrechnung
* Klare Herkunftskennzeichnung bei landwirtschaftlichen
Rohstoffen (z.B. Fleisch)
* Einführung von Anti-Dumping-Regelungen im
Lebensmittelbereich
FRITZ HUMMER
Spitzenkandidat, Kassier der Grünen Bäuerinnen und Bauern
Geboren bin ich am 25.12.1960 in Linz. Seit 1992 bewirtschafte ich einen
Ackerbaubetrieb in Leonding, den ich 1994 auf biologische Wirtschaftsweise
umgestellt habe. Dazu kam 2004 biologischer Gemüsebau im Freiland und in
Folienhäusern mit Direktvermarktung. Die Arbeit am Betrieb (gemeinsam mit
meinem Bruder und meiner Frau), Familie (mit unseren beiden Kindern) und
politische Aktivität versuchen wir unter einen Hut zu bringen. Seit 2003 bin
ich Finanzreferent der Grünen Bäuerinnen und Bauern Österreich und Fraktionsobmann
der Grünen Hörsching. Im Winter 2004/05 begann ich mit anderen AktivistInnen
Gentechnik-Agrarstammtische zu organisieren, um ein Netzwerk der kritischen
Agraropposition zu knüpfen. Dieses Netzwerk möchte ich gerne zusammen mit den
Grünen Bäuerinnen und Bauern verwirklichen.
Kontakt: Fritz Hummer, Kindergartenstraße6,
4063 Hörsching, Tel: 07221/72-632
MARGARETE PLOYER
Obmannstellvertreterin bei den Grünen Bäuerinnen und Bauern
Oberösterreich
Biobäuerin und Direktvermarkterin
Jahrgang 1958, Biobäuerin in Traun. Seit 1976 bewirtschafte ich allein
eine Landwirtschaft mit Ackerbau, Schweinemast und Direktvermarktung. 1994
erfolgte die Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise im Vollerwerb. Frauen
sind in der Landwirtschaft für sehr viele Arbeiten verantwortlich, daher sind
die Bäuerinnen vermehrt aktiv in alle politischen Entscheidungen einzubinden.
Die politischen Rahmenbedingungen sollen so gestaltet werden, dass sich ein
verstärkter Einsatz im Betrieb und eine ökologische Bewirtschaftung auch
finanziell lohnen. In der Landwirtschaft geht es um die Verteilungsfrage, darum
ist es mir wichtig mitzugestalten, mitzudiskutieren und sich an den
Entscheidungsprozessen zu beteiligen.
Kontakt: Margarete Ployer, Traunerstraße
13, 4050 Traun, 07229 / 65590
Hermann Holzweber
Grüner Bauer aus dem Mühlviertel
Jahrgang 1963. Mit meiner Frau bewirtschafte ich in Schwertberg einen
40-Hektar Biohof, den ich vor einem Jahr auf Vollerwerb umgestellt habe.
Standbeine sind Ackerbau, Schweinezucht und -mast sowie Mutterkuhhaltung. Als
Bauer schätze ich den Kontakt zu den Tieren und das "durch die Felder
gehen" - also zu " schauen, was wächst und gedeiht", sowie
das selbständige Arbeiten. Meine wichtigsten Ziele sind das Anstreben einer Kreislaufwirtschaft
mit Acker und Grünland, Schweinen und Rindern - idealerweise auf der Basis
eines Biobetriebs. Den Klimawandel müssen wir in den Griff kriegen, da gerade
die Land- und Forstwirtschaft davon stark betroffen sein wird. Ich habe auch
schon einmal geträumt, dass Landwirtschaft ohne Fördermittel auskommt.
Kontakt: Hermann Holzweber, Winden
6, 4311 Schwertberg, Tel. 0664-2313722
Lydia Köfinger
Nebenerwerbsbäurin aus St. Georgen a. Walde
Jahrgang 1961. Unser landwirtschaftlicher Kleinbetrieb, der
„Gressbauerhof" dient uns primär als Lebensmittelpunkt für vielfältige
Aktivitäten. Neben der Selbstversorgung und einem kleinen Anteil
Direktvermarktung haben wir auf unserem Hof auch internationale Gäste als
freiwillige Helfer über die Initiative WWoof. Gesundheit durch richtige
Ernährung und körperliche Tätigkeit sind mir besonders wichtig. Die
vielfältigen Tätigkeiten auf den kleinen Höfen dürfen nicht durch allzuviel Bürokratie
und überhöhte Sozialversicherungsabgaben zunichte gemacht werden.
Kontakt: Lydia Köfinger, Linden 65, 4372 St. Georgen a. Walde,
Tel. 07954 / 26673