Pirklhuber kritisiert Selbstbeweihräucherungsinserate zu Gentechnik von Berlakovich
Grüne: "Arbeiten statt Inserieren" - Jetzt auch Futtermittel auf Gentechnikfrei umstellen!
"Wann hört die Regierung endlich auf Steuergeld aus dem Fenstern zu schleudern, nur um sich mit Inseraten selbst zu beweihräuchern", fragt der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber. "Landwirtschaftsminister Berlakovich scheut sich nicht, auch weiterhin zehntausende Euro für Eigenwerbung auszugeben", kritisiert Pirklhuber die Gentechnik- Inserate Berlakovichs in mehreren Tageszeitungen. Damit verstoße wieder ein Regierungsmitglied gegen die einschlägigen Empfehlungen des Rechnungshofes.
Die Regierung hat alleine im Jahr 2009 30 Mio. Euro für Öffentlichkeitsarbeit, Inserate und Medienkooperation ausgegeben. "Anstatt Steuergelder zu verschwenden, sollte Minister Berlakovich das tun wofür er bezahlt wird, nämlich arbeiten", fordert Pirklhuber, der darauf verweist, dass ohne den Druck der europäischen Bürgerinnen und Bürger, der NGOs und des europäischen Bündnisses der gentechnikfreien Regionen der Erfolg in Sachen "gentechnikfreier Landwirtschaft" nicht möglich gewesen wäre, worauf der Minister in seiner Eigen-PR-Aktion anscheinend völlig vergessen hat.
"Nur weil die EU-Kommission den Staaten eine Ablehnung von GVO-Anbau erlaubt hat, kann sich der Minister noch lange nicht zurücklehnen. Der PR-Aktivismus von Berlakovich suggeriert, als ob Österreich vollständig frei von den Auswüchsen der Agro-Gentechnik sei. Dies ist mitnichten der Fall. Schließlich importieren wir immer noch ca. 600000 Tonnen Gentech-Soja jährlich. Wo bleibt hier das Engagement des Ministers auf gentechnikfreie Futtermittel endlich umzustellen? Wo bleibt die Initiative des Ministers auch endlich das AMA-Gütesiegel auf 100 % gentechnikfreie Fütterung umzustellen?", wundert sich der Grün-Abgeordnete.
"Wir Grünen wollen im Rahmen der EU-Agrarreform 2013, dass in Europa endlich ein Futtermittelplan umgesetzt wird, der den Anbau von gentechnikfreien Futtermitteln in Europa forciert und werden weiterhin massiv dagegen ankämpfen, dass auf EU-Ebene Gentechnikprodukte am laufenden Band und vielleicht nun sogar beschleunigt zugelassen werden. Arbeiten statt Inserieren, sei dem Minister ins Stammbuch geschrieben", so Pirklhuber, der kürzlich eine parlamentarische Anfrage an Berlakovich betreffend "Vorkehrungen zur Verhinderung der Einschleppung gentechnisch veränderter Pflanzen in Österreich", eingebracht hat.
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