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Arbeit


Zu Monsanto-Bilanz: Zenit des weltweiten Agro-Gentechnikbooms überschritten
07.01.2010

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Lebensmittelsicherheit



Pirklhuber zu Monsanto-Bilanz: Zenit des weltweiten Agro-Gentechnikbooms überschritten

Grüne für Ausbau der gentechnikfreien Lebensmittel-Produktion in Europa

"Der Widerstand gegen die Gentech-Pflanzen nimmt weltweit zu, denn der Anbau hat in jenen Gebieten mit intensiver Anwendung dieser agroindustriellen Technologie zu einer massiven Erhöhung des Pestizideinsatzes und zu Resistenzbildung bei den Unkräutern geführt. Die Resistenzbildung ist neben Auswirkungen der Wirtschaftskrise offensichtlich auch ein wichtiger Faktor für den Einbruch im Pestizid-Geschäft von Monsanto, dem weltweit größten Agro-Gentechnikkonzern", informiert Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen.

"Selbst in manchen Gentechnik-Anbau-Gebieten Brasiliens gibt es derzeit rückläufige Trends. Laut uns vorliegenden Informationen hat in den letzten Jahren der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen im Bundesstaat Mato Grosso um etwa fünf Prozent abgenommen", so Pirklhuber, der ein massives Umdenken beim Import von Futtermitteln nach Europa fordert.

"Derzeit können die KonsumentInnen auf Produkten wie Fleisch, Milch oder Eiern nicht erkennen, ob den Tieren Gentechnik-Fraß vorgesetzt wurde oder nicht. Nach EU-Recht müssen lediglich Futtermittel, deren Ausgangsstoffe zu mehr als 0,9 Prozent aus gentechnisch veränderten Produkten bestehen, gekennzeichnet werden, nicht aber die Produkte von Tieren, die mit Gentechnik-Futter ernährt wurden", argumentiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen. "Der massive Ausbau einer gentechnikfreien Fütterung ist daher ebenso ein Gebot der Stunde wie eine Informations- und Vermarktungsoffensive für gentechnikfreie Futter- und Lebensmittel. Die entsprechenden Aktivitäten der Lebensmittel- und Futtermittelbranche sind daher aktiv zu unterstützen", fordert Pirklhuber von der Bundesregierung.

"Völlig unfassbar ist die Ratlosigkeit von Berlakovich auf ein Schreiben von Wirtschaftskammerpräsident Leitl vom September 2009. Darin forderte Leitl den Landwirtschaftsminister auf, sich für "realistische Toleranzwerte für geringfügige Anteile von in der EU noch nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Organismen in agrarischen Rohstoffen" einzusetzen. In einer schriftlichen Beantwortung meiner parlamentarischen Anfrage sagt Berlakovich, dass er dieses Schreiben zur Kenntnis genommen habe, statt klar Stellung zu beziehen und irgendwelche konkreten Schritte für den Ausbau der gentechnikfreien Fütterung in Österreich zu setzen." (siehe Anfrage unter http://www.parlament.gv.at/PG/DE/XXIV/J/J_03193/pmh.shtml)

In einer parlamentarischen Petition der Grünen Bäuerinnen und Bauern werden unter anderen folgende konkrete Maßnahmen für den Ausbau der gentechnikfreien Fütterung vorgeschlagen:
- In Österreich sind verstärkt Markenprogramme zur Auslobung gentechnikfreier Produkte auch im Fleischbereich zu unterstützen. Das AMA-Gütesiegel muss an den Einsatz gentechnikfreier Futtermittel gebunden werden.
- Es sind Rahmenbedingungen zu schaffen, dass EU-weit ein ausreichendes Angebot von gentechnikfreien Futtermitteln zur Verfügung steht.