Lücke bei der Gentechnik-Kennzeichnung muss geschlossen werden
Grüne Bäuerinnen und Bauern bringen heute im Parlament Petition ein
"Derzeit können die KonsumentInnen auf Produkten wie Fleisch, Milch oder Eiern nicht erkennen, ob den Tieren Gentechnik-Fraß vorgesetzt wurde oder nicht. Nach EU-Recht müssen lediglich Futtermittel, deren Ausgangsstoffe zu mehr als 0,9 Prozent aus gentechnisch veränderten Produkten bestehen, gekennzeichnet werden, nicht aber die Produkte von Tieren, die mit Gentechnik-Futter ernährt wurden", kritisiert der Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern Michael Johann. Dabei sei die Rolle der Nahrungs-DNA eines der vielen ungelösten Rätsel bei der Bewertung gentechnisch veränderter Organismen. Welche Wirkungen sie entfalte sei fast zur Gänze unbekannt.
"Der massive Ausbau einer gentechnikfreien Fütterung ist daher ebenso ein Gebot der Stunde wie eine Informations- und Vermarktungsoffensive für gentechnikfreie Futter- und Lebensmittel. In Österreich wurde insbesondere im Futtermittelhandel bereits ein Know-how entwickelt, gentechnikfreies Futter zu beschaffen, da einige - auch größere - österreichische Futtermittelhändler die Chancen einer gentechnikfreien Produktion erkannt haben. Jetzt geht es darum, diese Bemühungen durch entsprechende Rahmenbedingungen zu unterstützen", so der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber, der die Petition ebenfalls unterstützt.
Die Grünen Bäuerinnen und Bauern bringen heute im Parlament eine Petition mit folgenden Forderungen ein:
- Produkte von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln ernährt wurden, müssen kennzeichnungspflichtig werden.
- In Österreich sind verstärkt Markenprogramme zur Auslobung gentechnikfreier Produkte auch im Fleischbereich zu unterstützen.
- Das AMA-Gütesiegel muss an den Einsatz gentechnikfreier Futtermittel gebunden werden.
- Der Aufbau einer europaweiten Logistik, welche die Lagerung und Kontrolle von Handelsströmen für gentechnikfreie Futtermittel sicherstellt.
- Es sind Rahmenbedingungen zu schaffen, dass EU-weit ein ausreichendes Angebot von gentechnikfreien Futtermitteln zur Verfügung steht.
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