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Pirklhuber: 280 Mio. Euro für Milchbauern beseitigen Problem nicht
19.10.2009

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



280 Mio. Euro für Milchbauern beseitigen Problem nicht

Schluss mit den Pseudomaßnahmen - Kern des Problems ist die hausgemachte Überproduktion

"EU-Agrarkommissarin Fischer-Boel leert nicht ‚ihre Taschen, wie sie beteuert, sondern jene der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler - und das völlig sinnlos, weil sie durch forcierte Überproduktion die Krise erst verursacht hat. Die angekündigten 280 Mio. Euro werden das Problem der niedrigen Milchpreise nicht beseitigen. Nach Prognosen der EU-Kommission soll die gesamte Produktion von Milch bis zum Jahr 2015 um ca. 2 Prozent steigen. Wurden die Molkereien 2008 noch mit rund 133 Mio. t Milch beliefert, sollen es 2015 138 Mio. t. sein. Die angekündigten 280 Mio. Euro bedeuten umgerechnet auf diese Mengen derzeit nur 0,21 Cent pro Liter und sind daher nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein, um die katastrophal niedrigen Milchpreise zu kompensieren", kommentiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber, die Ankündigung von Fischer-Boel.

"EU-Agrarminister und Kommission, die das Milchmarktdebakel verursacht haben, holen wieder einmal nur Rezepte aus der Mottenkiste hervor, anstatt die Ursachen zu beseitigen. Der Preisverfall wurde und wird dadurch verursacht, dass die Milchquoten erhöht und Überlieferungen belohnt wurden. Jetzt sollen sie aufhören, den Bäuerinnen und Bauern Sand in ide Augen zu streuen. Hinter den Kulissen haben sie die kleinbäuerlichen Milchbetriebe schon längst abgeschrieben. Das ist schon allein am Verordnungsvorschlag der Kommission zu erkennen, der den Mitgliedstaaten die Möglichkeit einräumt, Quoten von Betrieben aufzukaufen, die - gezwungen durch die niedrigen Milchpreise - ihre Produktion einstellen müssen. Dahinter steht nichts anderes als eine brutal geplante Strukturbereinigung, die jede Menge bäuerlicher Arbeitsplätze kosten wird und in einer Abschaffung der Quotenregelung nach 2015 münden soll", kritisiert Pirklhuber.

"Ich fordere die Kommission und die Agrarminister auf, endlich die hausgemachte Überschussproduktion abzubauen. Auf nationaler Ebene muss Bundesminister Berlakovich die Saldierung abgeschaffen, damit sich Angebot und Nachfrage einpendeln können. Solange keine seriöse Ursachenbekämpfung stattfindet, machen sich die EU-Agrarminister und Kommission zu Totengräbern der kleinbäuerlichen Landwirtschaft."