Grüne unterstützen den Protest der Milchbäuerinnen und Milchbauern
EU-Agrarminister und Kommission bisher handlungsunfähig
"Die Agrarpolitik muss endlich essentielle Maßnahmen setzen, um kostendeckende Milcherzeugerpreise zu erreichen und das Dumping zu beenden. Der heutige friedliche Protest der Bäuerinnen und Bauern der IG-Milch wird daher sowohl von mir als auch von den Grünen Bäuerinnen und Bauern unterstützt und mitgetragen", betont der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber. "Ich fordere von Landwirtschaftsminister Berlakovich, auf nationaler Ebene die sogenannte Saldierung, die die Überschuss-Situation noch verschärft, endlich auszusetzen. EU-weit muss eine flexible Mengensteuerung eingeführt werden, um zukünftig einen Preisverfall wie derzeit zu verhindern."
"BM Berlakovich muss sich jetzt endlich mit den Forderungen der IG-Milch auseinandersetzen und diese auch am 19. Oktober im EU-Agrarministerrat unterstützen. Letzten Donnerstag im Landwirtschaftsausschuss konnte er seine Position immer noch nicht konkret festlegen", kritisiert Pirklhuber. Bezug nehmend auf die heutige Pressekonferenz einiger EU-Agrarminister über die gemeinsame Agrarpolitik nach 2013 fordert Pirklhuber, das Milchquotensystem zur Steuerung der Produktionsmenge grundlegend zu reformieren und die Milchlieferrechte in bäuerlicher Hand auch nach 2015 beizubehalten.
Zu den jüngsten Vorschlägen der EU-Kommission meint Pirklhuber: "Das ‚Aufkaufen von Milchquoten von Bauern, die nicht mehr produzieren wollen ist ein Begräbnis zweiter Klasse für die Milchbetriebe und ein Armutszeugnis für die europäische Agrarpolitik. Die Bäuerinnen und Bauern wollen auf ihren Höfen bleiben und jeder bäuerliche Arbeitsplatz ist kostbar. Es bleibt zu hoffen, dass der/die neue EU-Agrarkommissarin andere Impulse setzen wird, um den verfahrenen EU-Milchmarkt-Karren aus der Sackgasse herauszuführen", so Pirklhuber, der sich unter den heutigen DemonstrantInnen befindet.
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