Zögerliches Zugeständnis der Kommission bei Gentechnik zu wenig
Grüne: Klares Recht auf Gentechnikfreiheit notwendig
"Die Kommission muss in ihrer Gentechnik-Politik nicht nur zögerlich eine Kehrtwende ‚erwägen, sondern schleunigst einen Entwurf vorlegen, der ein Selbstbestimmungsrecht für gentechnikfreie Regionen beinhaltet", fordert der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber.
"Es reicht keinesfalls, dass Barroso sich anschauen will, ob man den Mitgliedstaaten in dieser Frage mehr Freiheit geben kann, sondern es muss der gesamte Zulassungsprozess im Sinne eines vorsorgeorientierten Risikoansatzes geändert werden. Sozioökonomische Risiken sind ebenso mit einzubeziehen wie gesundheitliche", so Pirklhuber. Für die kleinen Strukturen der österreichischen Landwirtschaft und die Biobetriebe bedeute der Anbau von Gentechnikpflanzen den Verlust ihrer Existenz, für die KonsumentInnen unkalkulierbare Risiken, warnt Pirklhuber.
Jahrelang hat die Kommission unter dem Einfluss der Gentechnik-Lobby den klaren Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nach einer gentechnikfreien Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ignoriert und laufend Gentechnik-Konstrukte zugelassen. Abgesegnet wurden die Gentechnikprodukte stets in den Gutachten der Europäischen Lebensmittelagentur EFSA. "Die Kommission muss sich endlich aus der Geiselhaft der Gentechnikkonzerne befreien. Es ist sehr zu bezweifeln, ob dies mit Barroso möglich ist, der die Gentechnikindustrie bisher hofiert und in ihrem Dienst mit den Regierungschefs einlenkende Gespräche hatte", so Pirklhuber. Es liege nun am Europäischen Parlament, dem Willen der Bürgerinnen und Bürger nach Gentechnikfreiheit endlich zum Durchbruch zu verhelfen.
|