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Systemwechsel in der Milchmarktpolitik muss gnadenloses Bauernsterben beenden
01.09.2009

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



Systemwechsel in der Milchmarktpolitik muss gnadenloses Bauernsterben beenden

Grüne unterstützen Forderungen der IG-Milch und des European Milk Board

"Die EU-Agrarminister und die EU-Kommission haben das Preisdesaster bei der Milch verursacht und müssen nun dazu gebracht werden, beim EU-Sonder-Agrarministerrat am 7. September ihre Fehlentscheidungen umgehend zu korrigieren. Wir unterstützen daher die IG-Milch und den European Milkboard (EMB), die mit einem konkreten Forderungskatalog an die EU-Kommission, die Agrarminister und die Abgeordneten des Europäischen Parlaments herantreten werden. Danach sollen durch eine flexible Anpassung von Angebot und Nachfrage kostendeckende Preise erreicht werden. Damit wären die Zeiten immer größer werdender Milchseen und des Preisverfalls bei Milch in Europa endlich beendet", so der Agrarsprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber.

Die Milchbäuerinnen und -bauern erleben seit Monaten EU-weit einen Sturzflug bei den Erzeuger-Milchpreisen bis zu 15 Cent netto/kg Milch und stehen vor dem Ruin, weil die EU-Agarminister und die Kommission im Jahr 2008 trotz überquellender Märkte eine Erhöhung der Milchquote für fünf Jahre um jährlich ein Prozent beschlossen haben. Sämtliche Appelle der Milcherzeugerverbände wie z.B. der IG-Milch in Österreich, die produzierte Menge an den Markt flexibel anzupassen, wurden bisher ignoriert. "Die gezielte Überschussproduktion gefährdet inzwischen massiv die Existenz von hunderttausenden europäischen Milchbetrieben und von rund 40.000 Milchbäuerinnen und -bauern in Österreich", warnt Pirklhuber.

In Österreich begegnet die ÖVP-Agrarpolitik der schweren Existenzkrise der Milchbetriebe mit einer Milchkuhprämie, die nicht annähernd geeignet ist, kostendeckende Erzeugerpreise zu ersetzen und diesen Betrieben Zukunftsperspektiven zu bieten. "Die Milchkuhprämie ist nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein und soll offenbar den Bäuerinnen und Bauern Sand in die Augen streuen, damit das Höfesterben leiser vonstatten geht", kritisiert Pirklhuber. Die Rolle der ÖVP sei mehr als zwielichtig. In einer Petition haben alle Agrarsprecher des österreichischen Parlaments die Forderungen des European Milk Board unterstützt. Einzig ÖVP-Bauernvertreter Grillitsch habe diese Petition nicht unterzeichnet und damit das verheerende Signal an die Milchbetriebe abgegeben, dass sie ohnehin keine Zukunft hätten, so Pirklhuber.