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Milchbauernblockade: EU-Agrarminister sind schuld an der Krise
21.07.2009

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



Milchbauernblockade: EU-Agrarminister sind schuld an der Krise

Überschuss-Politik abstellen, bäuerliche Existenzen sichern

"Der Sturzflug der Milchpreise betrifft nicht nur die italienischen oder österreichischen Milchbetriebe, sondern sämtliche EU-Milchbäuerinnen und -bauern. Das Desaster wurde von der verheerenden Fehlentscheidung der EU-Agrarminister herbeigeführt, in den nächsten Jahren die Milchquoten zu erhöhen und damit eine Überschuss-Situation zu schaffen, die die Preise ins Bodenlose stürzen lässt", kommentiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber, die Milchbauernblockade am Brenner. "Wir unterstützen daher diesen Protest und fordern die EU-Agararminister und EU-Kommissarin Fischer Boel auf, endlich die Ursachen zu beseitigen", so Pirklhuber.

Weder der italienische noch der österreichische oder ein anderer EU-Agrarminister brauche sich nun hinzustellen und Protest vorzutäuschen. Sie müssten vielmehr die Krise zum Anlass nehmen, sofort einen Agrarministerrat einzuberufen, um die Existenzen der Milchbetriebe zu retten und ihre Fehlentscheidungen rückgängig zu machen. Eine der Hauptverursacherinnen dieser Krise ist auch EU-Agrarkommissarin Fischer Boel. "Zuerst erhöht sie die Quoten und schafft damit eine Überschuss-Situation und dann will sie mit Exportsubventionen die Märkte entlasten. Das kostet die SteuerzahlerInnen nur unnötiges Geld und beseitigt nicht die Ursachen des Preisverfalls", kritisiert Pirklhuber.

Der Agrarsprecher Grüne weist darauf hin, dass auch die kürzlich im österreichischen Nationalrat beschlossene Milchkuhprämie nicht geeignet ist, das Preisdebakel abzufedern. "Die Milchbetriebe können nur durch kostendeckende Preise dauerhaft überleben. Daher wäre statt der Quotenerhöhung das Instrument der flexiblen Mengensteuerung einzusetzen, um Angebot und Nachfrage auszubalancieren. Auch die Saldierung, die Überlieferer belohnt, muss gänzlich abgeschafft werden. Die Agrarförderungen sind so zu gestalten, dass die Betriebe in den Grünland- und Berggebieten eine Überlebenschance haben", fordert Pirklhuber.