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Grüne Bäuerinnen und Bauern unterstützen Protest der IG-Milch
29.04.2009

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



Grüne Bäuerinnen und Bauern unterstützen Protest der IG-Milch

Grüne: Preissturz bei Milch gefährdet Existenz zig-Tausender Milchbetriebe

"Die Grünen unterstützen die Forderung des "European Milk Boards" nach einer grundlegenden Reform der europäischen Milchmarkt-Ordnung. Wir fordern Landwirtschaftsminister Berlakovich auf, endlich konkrete Maßnahmen zur Stabilisierung der Erzeugermilchpreise zu setzen und die Vorschläge der österreichischen Milchbäuerinnen und -Bauern ernsthaft und umgehend aufzugreifen", fordert Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen, anlässlich der heutigen Demonstration der IG-Milch vor dem Parlament.

"Die von den EU-Agrarministern und der EU-Kommission im November des Vorjahres beschlossene Milchquotenerhöhung hat nämlich verheerende Auswirkungen auf die Preisentwicklung und muss sofort zurückgenommen und durch ein Instrument der flexiblen Mengensteuerung ersetzt werden", informiert Pirklhuber. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass zig-Tausende Milchbetriebe in den Ruin getrieben werden. Betroffen seien in Österreich rund 40.000 Milchbetriebe, die sich hauptsächlich im Gründland- oder Berggebiet befinden. "Sämtliche Warnungen der europäischen Milcherzeugerverbände, die produzierte Menge an den Markt flexibel anzupassen, wurden abgeschmettert. Jetzt sind die Preise - wie erwartet - im Keller. Sowohl für kostendeckende Preise als auch für faire Handelsbedingungen ist es daher unverzichtbar, unverzüglich die Milchmenge in Europa bedarfsgerecht an den Markt anzupassen und das Exportdumping zu beenden", fordert Pirklhuber.

"Daher muss Berlakovich nun mit gutem Beispiel vorangehen. Die mit 1. April in Österreich umgesetzte Quotenerhöhung um aggregierte 2,7 Prozent (1 Prozent durch EU-Beschluss und 1,7 Prozent durch veränderte Fettkorrekturberechnung) bedeutet eine zusätzliche Produktionsmenge im Milchwirtschaftsjahr 2009 von knapp 75.000 Tonnen Milch. Diese Menge ist derzeit am Überschussmarkt nicht unterzubringen. Daher sollte die Quotenaufstockung im Interesse aller Marktpartner ausgesetzt werden", fordert Pirklhuber und verweist auf einen diesbezüglichen Antrag der Grünen.

Bei der Abschlusskundgebung der Demonstration vor dem Landwirtschaftsministerium an der Pirklhuber persönlich teilnahm sicherte er den DemonstrationsteilnehmerInnen zu, sich als stellvertretender Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses für eine ernsthafte parlamentarische Behandlung einzusetzen und richtete gleichzeitig einen Appell an Berlakovich sich für die Reform der EU-Milchmarktpolitik im EU-Agrarministerrat einzusetzen.