Pirklhuber fordert öffentliche Diskussion über Agrarförderungen
Grüne: Michael Johann neuer Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern
"Bundesminister Pröll muss endlich seine
Prioritätssetzungen im neuen Programm für die ländliche Entwicklung
2007-2013 bekannt geben und eine öffentliche Diskussion darüber
führen", fordert der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang
Pirklhuber. "Unsere Kulturlandschaft, auf die wir alle stolz sind und
die das Rückgrat des heimischen Tourismus darstellt, ist ohne eine
funktionierende bäuerliche Landwirtschaft nicht denkbar. Statt
Strukturwandel brauchen wir daher eine zielorientierte
Weiterentwicklung", betont Pirklhuber.
Minister Pröll müsse außer Streit stellen, dass der maximal mögliche
Finanzanteil von 80 Prozent in Achse 2 - ‚Umwelt- und Landmanagement’
gehen, denn damit werde die Zukunft der Bergbäuerinnen und Bergbauern
und die Weiterentwicklung des Agrarumweltprogramms gesichert, so
Pirklhuber. "Auch die generelle Prioritätssetzung ist jetzt zu
diskutieren, sollten die EU-Finanzmittel gekürzt werden und die
Mitgliedsstaaten sich auf den vorgeschlagenen Kompromiss von Tony
Blair noch im Dezember einigen", erläutert Pirklhuber, der in diesem
Fall davon ausgeht, dass verstärkt nationale Mittel für die
Finanzierung herangezogen werden müssen.
Beim heutigen Pressegespräch stellte sich auch der neue Obmann der
Grünen Bäuerinnen und Bauern, Michael Johann vor. Der studierte
Forstwirt und ehemalige Kampagnenleiter von Greenpeace hat als grüner
Experte am Walddialog teilgenommen und maßgeblich beim Grünen
Waldprogramm mitgearbeitet. Er möchte sich besonders für eine
ökologische und gerechte Agrarpolitik ohne Gentechnik einsetzen und
legte gemeinsam mit Pirklhuber einen umfassenden Kriterien- und
Zielkatalog für die ländliche Entwicklung vor. "Leitlinien des
Programms müssen die Erhaltung und Schaffung bäuerlicher und
innovativer Arbeitsplätze mit dem Ziel der Verbesserung der Umwelt-
und Lebensmittelqualität sein. Der Biolandbau muss als Leitbild
etabliert, Gentechnikfreiheit gesichert und die Gleichstellung von
Frauen in allen Achsen verankert werden," so Michael Johann. Die
Grünen fordern, Gentechnikfreies Saatgut als Förderkriterium im ÖPUL
festzuschreiben und gentechnikfreie Fütterung als Zukunftsstrategie
für die Lebensmittelproduktion zu forcieren.
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