www.pirklhuber.at // homepage // pirklhuber // gruene

Arbeit


Straffreiheit für Nicht-Impfen gegen Blauzungenkrankheit
21.01.2009

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



Straffreiheit für Nicht-Impfen gegen Blauzungenkrankheit
EU-Verordnung erlaubt alternative Maßnahmen zur flächendeckenden Impfung


"Straffreiheit für Bäuerinnen und Bauern, die die Zwangs-Impfung aus Tierschutz-und Management-Gründen und aufgrund ungesicherter Faktenlage verweigern", fordert Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen, angesichts der massiven Verunsicherung bei betroffenen LandwirtInnen. "Auf Initiative der Grünen Bäuerinnen und Bauern wurde gestern im steirischen Landtag eine diesbezügliche Resolution an die Bundesregierung beschlossen. Auch in Oberösterreich bereiten wir für die Landtagssitzung nächste Woche einen dringlichen Antrag vor, der die Straffreiheit für Nicht-Impfen vorsieht und an den Nationalrat habe ich bereits eine diesbezügliche Petition eingereicht", informiert Pirklhuber.

Die EU-Verordnung 1266/2007 hinsichtlich der Bekämpfung, Überwachung und Beobachtung der Blauzungenkrankheit sieht keinen automatischen Impfzwang vor, sondern ermöglicht ein Bündel von Maßnahmen zur Risikominimierung. In Österreich gilt seit 15. Dezember 2008 jedoch eine flächendeckende Pflichtimpfung gegen die Blauzungenkrankheit. Andererseits sind bestimmte Tierkategorien sowieso ausgenommen. Nämlich Masttiere und -ochsen in Boxen, Test- und Besamungsstiere, Beobachtungs-("Sentinel")tiere und Tiere die bis zum Frühjahr geschlachtet werden. Von dieser Verordnung sind in ganz Österreich etwa 80000 bäuerliche Betriebe betroffen, die Rinder, Schafe oder Ziegen halten. Diese Betriebe halten in Summe 350000 Schafe, 60000 Ziegen, 2000000 Rinder - davon 795000 Kühe. (Quelle: Grüner Bericht 2008)

Im Vergleich dazu gibt es in Deutschland keine flächendeckende Impfung und in den Niederlanden wird auf freiwilliger Basis geimpft! Die Grünen Bäuerinnen und Bauern fordern ein mehrstufiges Vorsorgeprogramm, welches neben einer Informationsoffensive über die Krankheit, den Ausbau der Monitoringmaßnahmen, alternative Testungen mittels Erreger-Identifizierungstests und die Ausweisung saisonal virusfreier Regionen und Zeiträume vorsieht. "Bisher zeigte kein einziges Tier von einem Dutzend gefundener Fälle in Österreich klinische Krankheitssymptome. Die derzeitigen Maßnahmen sind daher völlig überzogen und dienen offensichtlich nur den ungebremsten Tiertransporten", so Pirklhuber abschließend.