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Heute erste Nagelprobe für Bundesminister Berlakovich
04.12.2008

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



Heute erste Nagelprobe für Bundesminister Berlakovich

Österreich muss Vorreiterrolle für gentechnikfreie Regionen unter Beweis stellen

Anlässlich des heutigen EU-Umweltministerrates, bei dem es zu wesentlichen Beschlüssen über die weitere EU-Gentechnikpolitik kommen soll, appelliert der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber an den neuen Bundesminister Berlakovich: "Das Selbstbestimmungsrecht der gentechnikfreien Regionen muss endlich erkämpft werden, wie dies das österreichische Parlament im Juli 2008 einstimmig von der Bundesregierung eingefordert hat. Das Reinheitsgebot bei Saatgut muss europaweit durchgesetzt werden. Eine Abschätzung potentieller und langfristiger Auswirkungen von GVOs auf Mensch, Tier und Umwelt muss endlich zum Grundstandard für die Risikobewertung von Gentechnikpflanzen werden."

Im Dossier, das heute auf der Tagesordnung steht, geht es auch um die Berücksichtigung sozioökonomischer Risiken bei der Anwendung der Gentechnik, zum Beispiel um die nachbarschaftlichen Auswirkungen bei der Anwendung in einer kleinstrukturierten Landwirtschaft oder im Biolandbau. Weiters geht es um eine Regelung für freiwillige gentechnikfreie Regionen und erstmals um pflanzenspezifische Anbauverbote zum Schutz der Biodiversität, z.B. in Natura 2000-Gebieten, informiert Pirklhuber.

Der Agrarsprecher der Grünen fordert eine komplette Neuorientierung der EU-Gentechnikpolitik. "Der großflächige Einsatz der Gentechnik in den USA, Kanada oder Argentinien hat gezeigt, dass es zu schweren ökologischen Schäden und sozialen Problemen kommt", warnt Pirklhuber. In Europa, wo derzeit nur auf 0,06 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen Gentechnikpflanzen angebaut werden, bestehe noch die Möglichkeit, diese gravierende und irreversible Fehlentwicklung zu vermeiden.