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Zum Welternährungstag: Dramatische Situation - Welt steuert auf Milliarden Hungernde zu
16.10.2008

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Lebensmittelsicherheit



Zum Welternährungstag: Dramatische Situation - Welt steuert auf Milliarden Hungernde zu

Untätigkeit der Regierenden verantwortungslos

"Hunger in der Welt ist kein Schicksal, sondern strukturell bedingt und daher auch durch politische Maßnahmen zu beseitigen. Wenn - wie bisher - keine wirksamen Strategien entwickelt werden, dann steuern wir nicht dem Millenniumsziel zu, das bis 2015 den Hunger weltweit halbieren will, sondern auf die Katastrophe, dass eine Milliarde Menschen hungert, während die Tanks der Industrieländer mit Agrotreibstoffen gefüllt werden", kritisiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber. Ein trauriges Beispiel sei Österreich, wo weiterhin angestrebt wird, bis zum Jahr 2010 zehn Prozent der fossilen Treibstoffe mit weitgehend importierten und preistreibenden Agrotreibstoffen zu ersetzen. Auf EU-Ebene wird jedoch angesichts der Welternährungslage schon längst angezweifelt, ob dieses Ziel zehn Jahre später, nämlich 2020, angepeilt werden soll. "Ich fordere den Umweltminister und die ÖVP, die sich gerne auch als christlich soziale Partei sieht, auf, angesichts der dramatischen Welternährungskrise dieses überzogene Beimischungsziel aufzugeben", fordert Pirklhuber.

Die Welternährungskrise sei das Ergebnis einer Politik, die eine permanente Menschenrechtsverletzung in Kauf nimmt, nämlich die Verletzung des Menschenrechts auf Nahrung. Statt den Welthunger zu beseitigen, würden heute weltweit Menschen kriminalisiert, die das Recht, sich selbst zu ernähren, einfordern, so Pirklhuber.

"Es ist höchste Zeit für einen Paradigmenwechsel in der Agrar-Handels- und Entwicklungspolitik: Oberste Priorität der Agrarpolitik muss es sein, die Menschheit gesund und ökologisch nachhaltig zu ernähren. Die Welthandelsorganisation (WTO) muss die Ernährungssouveränität sicherstellen, indem den Entwicklungsländern ermöglicht wird, ihre Märkte zu schützen. In der Entwicklungspolitik muss die kleinbäuerliche Landwirtschaft stärker als bisher berücksichtigt werden, denn die energieintensive industrielle Landwirtschaft, die mit hohen chemischen Inputs, Gentechnik und Umweltverschmutzung arbeitet, führt direkt in die Sackgasse", so Pirklhuber.