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Arbeit


BM Pröll säumig bei Pestizid-Verboten gegen Bienensterben
23.07.2008

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Lebensmittelsicherheit



BM Pröll säumig bei Pestizid-Verboten gegen Bienensterben

Grüne fordern sofortiges Verbot von bienengefährlichen Saatgutbeizmitteln

"Der Zusammenhang zwischen Bienensterben und der Anwendung bestimmter Pestizide ist evident. Sowohl in Deutschland als auch in Slowenien hat man zumindest mit einem „Ruhen der Zulassung“ für eine Reihe von Saatgutbeizmitteln reagiert. In Frankreich sind sogar einige dieser Mittel bereits seit 2003 verboten. In Österreich, wo ebenfalls in agrarischen Intensivgebieten bei bis zu 3.000 Bienenvölkern Anzeichen von Vergiftungen zu erkennen sind, ist außer Beschwichtigungsversuchen seitens der AGES nichts passiert", kritisiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber. Es sei traurig, dass Imkereiverbände und die Umweltorganisation Global 2000 Erhebungen durchführen müssen, während Minister Pröll und die AGES den Kopf in den Sand steckten.

Anlässlich des Bienensterbens in Österreich verlangen die Grünen ein sofortiges Verbot neonicotinoidhaltiger Saatgutbeizmittel sowie eine fundierte Ursachenforschung in diesem Bereich. Die dafür notwendige Mittel müssen zur Verfügung gestellt werden, fordert Pirklhuber. "Die Bestäubungsfunktion der Bienen ist für Kultur- und Wildpflanzen unverzichtbar. Daher ist bei der bevorstehenden Rapsaussaat im August ein weiteres starkes Bienensterben unbedingt zu vermeiden. Es darf kein mit Neonicotinoiden gebeiztes Saatgut zur Anwendung kommen", fordert Pirklhuber.

"Minister Pröll hat die Bienenforschung in Österreich nahezu eliminiert (Auflassung des Bienenforschungsinstitutes in Lunz) und dafür gesorgt, dass seit dem Jahr 2002 mit einem Schlag alle Pflanzenschutzmittel, die in Deutschland zugelassen sind, auch in Österreich ohne weitere Prüfungen zugelassen sind. Er hat noch dazu verschlafen, dass aufgrund des massenhaften Bienensterbens für etliche dieser Saatgutbehandlungsmittel in Deutschland zumindest vorübergehend ein Ruhen der Zulassung angeordnet wurde. In Österreich gab es bisher kaum Informationen durch die Behörden", kritisiert Pirklhuber.

Die Grünen haben hinsichtlich des leichtfertigen Umgangs mit Pestiziden bereits mehrere parlamentarische Anfragen an BM Pröll eingebracht: Eine davon bezog sich auf einen EU-Kontrollbericht über Österreich, der Kritik an mangelnden Kontrollen, am Umfang der Analysen und an der Risikobewertung übte. Eine weitere Anfrage beschäftigte sich mit dem massenhaften Bienensterben in Europa aufgrund von Pflanzenschutzmitteln und eine andere Anfrage mit der Gefährdung der flächendeckenden Imkerei. Da die Anzahl der Imkereien rückläufig ist, haben sich die Grünen auch beim Programm ländliche Entwicklung dafür eingesetzt, dass auch Kleinimkereien von den Förderungen profitieren können und für die Bekämpfung der Varroatose genügend Mittel zur Verfügung gestellt werden.