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Moratorium für Agro-Treibstoff-Beimischungsziele fällig
16.07.2008

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



Moratorium für Agro-Treibstoff-Beimischungsziele fällig

OECD belegt ökonomischen und ökologischen Unsinn

"Agrosprit ist ökologisch unsinnig, wirkt preistreibend auf die Lebensmittelpreise und kostet die SteuerzahlerInnen auch noch Subventionen in Milliardenhöhe, wie heute von der OECD belegt wird. Wann werden sich die nationalen Regierungen und die EU endlich dazu durchringen, die Beimischungsziele drastisch nach unten zu senken oder ein Moratorium zu verhängen", kommentiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber, die heute von der OECD veröffentlichte Studie und warnt vor massiven ökonomischen und ökologischen Fehlentwicklungen.

Durch die forcierte Verwendung von Pflanzentreibstoffen und Förderungen werde ein Investitionsanreiz für den Anbau von Energiepflanzen und den Bau von Agrospritanlagen gesetzt. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen reichen jedoch auch bei Inanspruchnahme der bisher stillgelegten Flächen bei weitem nicht aus, um die in Österreich oder in der EU angepeilten Mengen an Agrosprit zu erzeugen, so Pirklhuber.

Trotz aller Warnungen wird an den Beimischungszielen festgehalten. 100 Millionen Menschen drohen aufgrund der Lebensmittelknappheit ins Elend abzurutschen, sagte Weltbank-Direktor Robert Zoellick am Ende der Frühjahrstagung in Washington. 33 Länder könnten wegen der gestiegenen Lebensmittelpreise von sozialem Chaos und politischen Unruhen heimgesucht werden. Nach jüngsten Untersuchungen der Weltbank verteuert die Herstellung von Treibstoff aus Pflanzen die Nahrungsmittel um 75 Prozent. Das haben wir uns vorgenommen. Es ist ambitioniert, wir müssen technisch alles daransetzen, so BM Pröll. Dies trotz fehlender Produktionsflächen, trotz schlechter Öko- und Energiebilanzen und trotz der weltweiten Nahrungsmittelkrise. "Das starre Festhalten an den Beimischungszielen zeigt in erschreckender Weise, dass die Interessen einer Lobby über das Gemeinwohl gestellt werden", schließt Pirklhuber.