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Importverbot für Gentech-Rapssorten ein grüner Erfolg
15.07.2008

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Lebensmittelsicherheit



Importverbot für Gentech-Rapssorten ein grüner Erfolg

Rückzieher bei beim Gentech-Mais MON 863 enttäuschend

"Im Gesundheitsausschuss wurde BM Kdolsky anlässlich von Anträgen der Grünen von allen Parteien einstimmig aufgefordert, ein Importverbot über die drei gentechnisch veränderten Rapssorten Ms8, Rf3 und Ms8xRf3 von Bayer und über den Gentech-Mais MON 863 von Monsanto ein Importverbot zu verhängen. Dass sie nun auf halbem Weg stehen bleibt, ist enttäuschend", kommentiert der Grüne Agrarsprecher Wolfgang Pirklhuber die Vorgangsweise der Ministerin. "Ich fordere die Gesundheitsministerin auf, dem einstimmigen Auftrag des Parlaments umgehend nachzukommen", so Pirklhuber.

MON863 ist ein gentechnisch manipulierter Mais, der gegen Schadinsekten resistent gemacht wurde und ein modifiziertes Bt-Gift produziert. Dieses Gift, das ursprünglich aus einem Bodenbakterium isoliert wurde, soll die Pflanzen gegen den Maiswurzelbohrer resistent machen. Fütterungsversuche an Ratten mit dem gentechnisch manipulierten Mais MON863 haben bewiesen, dass MON 863 nicht zugelassen hätte werden dürfen. In einem Fütterungsversuch mit Ratten wiesen die Versuchstiere Schädigungen von Leber und Nieren und deutliche Unterschiede in der Gewichtsentwicklung auf. Der Konzern Monsanto hat jahrelang zu verhindern versucht, dass diese Daten aus dem Fütterungsexperiment veröffentlicht werden. "Es ist besonders bedenklich, dass von der Europäischen Lebensmittelbehörde sowohl MON863 als auch die drei Gentech-Rapssorten Ms8, Rf3 und Ms8xRf3 für sicher befunden wurden", kritisiert Pirklhuber. Die Europäische Umweltbehörde EEA habe den Gentechnik-Raps als Hochrisikopflanze bezüglich des unkontrollierten Vordringens in die Natur eingestuft. Auch der Bericht eines mehrjährigen britischen Forschungsprogrammes "Farm Scale Evaluation" bestätigt in seinem Ergebnis die negativen Folgen von gentechnisch verändertem Raps für die Biodiversität: Bienen und Schmetterlinge bleiben den gentechnischen Rapsfeldern fern, Vögel, die in diesem Gebiet Nahrung suchen, finden weniger zu fressen. Noch 15 Jahre nach dem Anbau von gentechnischem Raps keimen so viele alte Rapssamen auf dem Acker, dass die konventionelle Ernte bis zu einem Prozent verunreinigt wird.