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Bauernstammtische in Oberösterreich: Mit Herz und Verstand gegen eine falsche Agrarpolitik
21.02.2008

UBV-Bauernstammtische finden großes Echo:

Ungerechte Agrarpolitik empört immer mehr Bäuerinnen und Bauern. Die Absetzung von Leo Steinbichler als Kammerobmann wird massiv abgelehnt!


Diskussion am 24. Jänner in Prambachkirchen bei Eferding: Leo Steinbichler, Wolfgang Pirklhuber, Karl Kepplinger u. Franz Hochegger





Vom Unabhängigen Bauernverband OÖ (UBV) werden gemeinsam mit der IG-Fleisch und unterstützt von der IG-Milch sowie den SPÖ-, FPÖ- und Grünen Bäuerinnen und Bauern, Bauernstammtische organisiert, die zwischen 17. Jänner und 14. März 2008 in allen 14 Bezirken Oberösterreichs abgehalten werden.

Wir Grünen Bäuerinnen und Bauern OÖ sind beim Großteil dieser Stammtische (bisher bei 6) aktiv vertreten.


Gasthaus Mader in Lest bei Freistadt/OÖ. am 22. Jänner

Die Stammtische zeichnen sich durch eine sehr hohe Teilnahme aus, wobei die jeweiligen Veranstaltungs- säle bisher meist übervoll waren. Durchschnittlich waren etwa 400 Bäuerinnen und Bauern aus allen politischen Lagern anwesend. Moderiert wird der Abend von UBV-Landwirtschaftskammerrat Karl Ketter.


Voller Saal in Kirchdorf a. d. Krems am 29. Jänner


Referenten und Statements:

Karl Kepplinger vom UBV OÖ eröffnet als erster Redner die Stammtische und spricht folgende Themen an: zu niedrige Bauernpensionen (wofür sich die Landwirtschaftskammer und der Bauernbund zu wenig einsetzt), eine Demokratisierung der Landwirtschaftskammer (die diesbezügliche Petition wurde im Dezember 2007 im OÖ Landtag eingebracht), Verschlechterungen im ÖPUL und übertriebene Kontrollen bei den Bauern.


Wolfgang Pirklhuber erläutert ÖPUL-Fragen

Ich erkläre im Anschluß daran, wofür sich die Grünen im ÖPUL eingesetzt haben z.B. für die Beibehaltung der Grundprämie im Grünlandbereich, für eine vereinfachte Düngemittelaufzeichnungspflicht sowie für die maximale Ausnutzung der von der EU gedeckelten ÖPUL-Mittel und kritisiere den Bauernbund für seine Ignoranz und sein einseitiges Polemisieren, gegen die Grünen Agrar-Initiativen. Die Unterstützung für die IG-Milch und die IG-Fleisch sind im Sinne einer offensiven Preispolitik ein klares Anliegen der Grünen Bäuerinnen und Bauern. Die Absetzung von Leo Steinbichler als BBK-Obmann wird von uns abgelehnt, eine Reform der Landwirtschaftskammer konsequent unterstützt.



Auf konkrete Fragen zur Umsetzung des ÖPUL-2007 kann ich darlegen wie verlogen die ÖVP-Bauernbund-Propaganda agiert. Die eigene Verantwortung abschieben und alle Verschlechterungen im ÖPUL den Grünen unterjubeln. Leo Steinbichler wird in seinem Statement klarlegen, dass es doch mehr als kurios ist, wenn eine Fraktion, die beinahe 80 % der (abgegebenen) Bauernstimmen auf sich verbucht nichts besseres zu tun hat als die restlichen 20 % für alles negative verantwortlich zu erklären.



Links: Franz Hochegger (SPÖ-Bauern), Mitte: Karl Ketter (UBV), Rechts: Franz Karlhuber BBK-Obm. Kirchdorf

Franz Hochegger von den SPÖ-Bauern geht darauf ein, wofür sich die SPÖ in den Regierungsverhandlungen im Sinne der LandwirtInnen eingesetzt hat. Auch er geht auf für ihn falsche Vorwürfe des Bauernbundes ein. Weiters behandelt er den wirtschaftlichen Druck auf die bäuerlichen Kleinbetriebe, den damit verbundenen Strukturwandel und Ungerechtigkeiten in der bäuerlichen Sozialversicherung.

Horst Wagenhofer, Obmann der FPÖ-Bauern, thematisiert ebenfalls v.a. die übertriebenen Kontrollen bei den Bauern, den Innovationsbegriff (Innovationsförderung ist Schuldenfalle und treibt die Bauern in eine Schuldenspirale), Verschlechterungen im ÖPUL und weist auf die Gefahren der Gentechnik sowie des EU-Reformvertrages hin.

Im Hauptreferat des Abends berichtet Leo Steinbichler, ehemaliger ÖVP-Bundesrat und „gewählter BBK-Obmann ohne Bezirksbauernkammer“ über den Leidensweg eines ÖVP-Rebellen, der als Querdenker in den eigenen Reihen sich den Mund nicht verbieten ließ.



Von Vöcklabruck aus hat er nun die IG-Fleisch mit anderen Bauern zusammen gegründet und kämpft nun massiv gegen das Preis-Dumping bei Fleisch-Produkten. Die Nachvollziehbarkeit der Herkunft der landwirtschaftlichen Lebensmittel, insbesondere der tierischen Produkte, sind sein Kernthema. Steinbichler kritisiert massiv das sogenannte „Genußtauglichkeitszeichen – als Betrugstauglichkeitszeichen“. Denn der Austria-Schlachtstempel macht aus einem polnischen Rind ein österreichisches Produkt, das dann vor allem in verarbeiteter Form (z.B. Wurst, Selchwaren, etc.) als „Qualitätsprodukt aus Österreich“ in den Handel kommt.

Steinbichler kritisiert den massiven schrittweisen Verlust der Ernährungssouveränität (Österreich importiert 750.000 ha Fläche in Form von Soja, Schweinen, Rindern, etc.). Gleichzeitig werde den Bäuerinnen und Bauern zu niedrige Erzeugerpreise gewährt, zu hohe Kontrollauflagen zugemutet und bei den Förderungen ein ungerechtes und unökologisches System forciert (Steinbichler hatte sich als Kammerobmann massiv für die Beibehaltung der Grünlandprämie starkgemacht, fand aber in den Kammergremien keine Mehrheit dafür!).



Anhand konkreter Beispiele illustriert Steinbichler die falschen Versprechungen der Werbung und wirbt im Sinne eines wirklich „bäuerlichen Hausverstandes“ für die Mtigliedschaft bei der IG-Fleisch.

Bauernbund-Vertreter eingeladen – glänzten jedoch oft durch Abwesenheit

Der Bauernbund ist grundsätzlich ebenfalls zu diesen Veranstaltungen eingeladen Die Teilnahme offizieller Bauernbund-Vertreter an den Stammtischen variiert. Während bei etwa 1/3 der Stammtische entsprechende VertreterInnen fehlten, waren bei rund 2/3 der Stammtische in der Regel der BBK-Obmann und eine Handvoll weiterer Bauernbund-VertreterInnen anwesend und haben sehr unterschiedlich mitdiskutiert. Die Beiträge variierten zwischen billiger Rhetorik (siehe auch Leserbrief-Reaktionen unten!) und ernsthaften Versuchen eine Antwort auf die in Bauernbund-Medien geschürten Vorurteile zu erhalten bzw. diese auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Resümee

Die Bauern-Stammtische waren bisher sehr nützlich, weil damit den Bäuerinnen und Bauern die Gelegenheit gegeben wurde sich selbst ein Bild über die einzelnen VertreterInnen zu machen. Der andere Umgang mit Meinungsverschiedenheiten und Problemlösungen ermöglicht eine offene Diskussion, wobei die besseren Argumente sich durchsetzen sollen. Der ÖVP-Bauernbund hat eine entsprechend demokratische Diskussionskultur bisher weder auf lokaler noch auf nationaler Ebene praktiziert. Das Medienecho dieser Diskussionsabende ist ebenfalls bemerkenswert.
Beispiel: http://www.nachrichten.at/wirtschaft/648430


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