Grüne zu Agrosprit: Österreich muss Kurskorrektur vornehmen
"Schluss mit der Vogelstrauß-Politik des Umweltministers"
"Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken und die verantwortungslose Agro-Treibstoffpolitik zu verteidigen, sollte Minister Pröll die Kritik von EU-Kommissar Verheugen zum Anlass nehmen, auch die für Österreich überzogenen Beimischungsziele dringend zurücknehmen", fordert der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber. Rund 854 Mio. Menschen hungern weltweit. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben mehr Menschen an den Folgen von Hunger und Unterernährung als an AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. Unterernährung ist die Ursache für über 50% aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren. "Ich erwarte von der Bundesregierung, dass dieser sture Kurs zugunsten einer kleinen Lobby endlich beendet wird und die Beimischungsziele in Österreich deutlich nach unten revidiert werden. Kein Mensch soll hungern müssen, damit andere ihren überzogenen Energiehunger stillen können."
"BM Pröll könnte einen wesentlichen Beitrag zur Hungerbekämpfung leisten, wenn er anlässlich des EU-Ministerrates, der heute und morgen in Brüssel stattfindet, eine radikale Agrarwende auf EU-Ebene einfordert. Der aktuelle ‚Gesundheitscheck der EU-Agrarpolitik biete eine gute Gelegenheit dazu. "Anstatt auf Agrotreibstoffe, Exportorientierung und Gentechnik zu setzen, muss jetzt endlich die Ernährungssouveränität und die Erhaltung kleinbäuerlicher Strukturen in den Vordergrund der Agrarpolitik gestellt werden", fordert Pirklhuber. Ziel aller Agrarpolitiken muss es sein, die Menschen weltweit zu ernähren. Dies kann nur durch die Förderung einer ökologisch verträglichen Landwirtschaft und die Förderung ländlicher Räume gewährleistet werden, so Pirklhuber.
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