Unfassbar: AMA-Gütesiegel trotz Streptomycin-Einsatz
AMA verstößt gegen ihre eigenen Richtlinien
"Entgegen allen bisherigen Aussagen und entgegen den eigenen Gütesiegelrichtlinien, keine Antibiotika einzusetzen, vergibt die AMA nun doch ihr Gütesiegel, wenn bei den betroffenen Kernobstkulturen Streptomycin eingesetzt wurde und keine Rückstände nachgewiesen werden", zeigt sich der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber empört über die Entscheidung der AMA.
"Es schlägt aber dem Fass den Boden aus, dass das harmlose Hefepräparat Blossom Protect, das für den Biolandbau zugelassen ist, im Rahmen der AMA-Gütesiegel-Vergabe demselben Procedere unterworfen werden soll wie das Antibiotikum Streptomycin. Somit wird die einzige Alternative zum bedenklichen Streptomycin in Misskredit gebracht und damit auch die Bio-Bauern, die das Mittel einsetzen", so Pirklhuber. Nach Rücksprache mit dem Institut für Obstbau der Universität für Bodenkultur, Assistenz-Professor Dr. Andreas Spornberger, sei diese Gleichsetzung der beiden Präparate völlig unverständlich. Damit fällt die AMA dem österreichischen Lebensmittelhandel in den Rücken, der sich klar für den Schutz der KonsumentInnen ausgesprochen hat und Streptomycin-behandelte Obstkulturen nicht anbieten will. Damit schadet sie vor allem ihrem eigenen Image. "Die politische Verantwortung für diese Fehlentscheidungen liegt vor allem bei Minister Pröll. Entgegen seiner Behauptung, dass Streptomycin in den meisten Ländern der EU zum Einsatz freigegeben werde, ist nach bisherigen Recherchen dieses gefährliche Antibiotikum lediglich in Deutschland und der Schweiz zugelassen", so Pirklhuber.
|