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Langfristige Strategie für Feuerbrand notwendig
17.03.2008

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



Langfristige Strategie für Feuerbrand notwendig

Sorgen der Imkereien bei Feuerbrandbekämpfung berücksichtigen

"Mit der Zulassung des Antibiotikums "Streptomycin" und der Möglichkeit, dass die zuständigen Landesbehörden gefährdete Gebiete definieren können, öffnete Minister Pröll Tür und Tor für eine großflächige Anwendung von ‚Streptomycin", kritisiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber und weist darauf hin, dass Streptomycin keine kurative Wirkung bei Feuerbrand hat, sondern lediglich die Krankheitssymptome kurzfristig unterdrücken kann.

"Bei der Bekämpfung des Feuerbrandes zum Schutz der Obstbäume sollte nicht das streptomycinhältige Pflanzenschutzmittel das Mittel der ersten Wahl sein, sondern nach wie vor die mechanische Bekämpfung sowie eine Verhinderung der Verbreitung und Einschleppung. Gleichzeitig müssen Maßnahmen zur Verringerung der Anfälligkeit der Obstbäume gefunden werden wie z.B. das Züchten von feuerbrandtoleranten Obstsorten, das Aussetzen von Pflanzen mit geringerer Anfälligkeit gegenüber Feuerbrand und die verstärkte Anwendung und Erforschung alternativer Pflanzenschutzmittel", fordert Pirklhuber. Für diesen Zweck seien der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit AGES mehr Forschungsmittel zur Verfügung zu stellen und die bestehende, von der EU geförderte grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Feuerbrand sei um diese Aspekte zu erweitern.

"Bei der Anwendung von Streptomycin droht insbesondere den Imkereien ein Image-Schaden durch Rückstände von Antibiotika in ihren Produkten (insbesondere Bio-Honig wird dadurch unverkäuflich) und auch die KonsumentInnen werden potentiell gefährdet. Daher sollte im Sinne des Vorsorgeprinzips auf den Einsatz dieses Antibiotikums zur Feuerbrandbekämpfung so weit als möglich verzichtet werden", fordert Pirklhuber. Der Grüne Agrarsprecher weist darauf hin, dass ein "Imkersterben" weitreichende Auswirkungen auf die Bestäubung der Kultur- und Wildpflanzen - und damit insbesondere auch auf den Obstbau - hätte.

"Falls trotz aller Bedenken Streptomycin vorübergehend regional eingesetzt werde, sei zumindest eine sehr restriktive Anwendung sicherzustellen, volle Transparenz zu gewährleisten, sowie die Imkereibetriebe gänzlich zu entschädigen und es dürften keine Produkte mit Antibiotika-Rückständen in Verkehr gebracht werden. Gleichzeitig sollte die AGES und die Landwirtschaftskammern den Einsatz alternativer Pflanzenpflegemittel in der Beratung forcieren und durch Praxis-Erhebungen forschungsmäßig begleiten", fordert Pirklhuber.