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Gesundheitscheck der österreichischen Agrarpolitik notwendig
29.11.2007

Typ
Presseaussendung

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Gesundheitscheck der österreichischen Agrarpolitik notwendig

Grüne fordern: Historisches Betriebsprämienmodell unter die Lupe nehmen


"Der Health Check der EU-Agrarreform und die Offenlegung der Agrarförderungen müssen zum Anlass genommen werden, die Agrarförderungen gerechter und ökologisch sinnvoller zu verteilen", verlangt der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber. Damit widerspricht Pirklhuber vehement den heutigen Aussagen des Vorsitzenden der Landwirtschaftskammern Österreichs Gerhard Wlodkowski, wonach bei den Betriebsprämien nichts geändert werden dürfe.

"Das in Österreich eingeführte historische Betriebsprämienmodell ist ungerecht, wettbewerbsverzerrend und für viele Betriebe ruinös. Es berücksichtigt weder die Arbeitskraft noch ökologischen Leistungen und kaum soziale Komponenten wie die Betriebsgröße. Es belohnt jene, die schon bisher am meisten vom Förderkuchen abbekommen haben und bestraft jene, die im Referenzzeitraum 2000-2002 ihre Flächen innovativ mit Alternativkulturen angebaut oder biologisch bewirtschaftet hatten", kritisiert Pirklhuber und fordert: "Es muss ein Modell entwickelt werden, welches die klein- und mittelbäuerliche Landwirtschaft stärker berücksichtigt, die eingesetzte Arbeitskraft belohnt und zu einheitlichen Prämiensätzen je Hektar Acker und Grünland führt".

Diese Chance solle der Landwirtschaftsminister und die bäuerliche Interessensvertretung rechtzeitig ergreifen, statt mit Zähnen und Klauen bestehende Ungerechtigkeiten zu verteidigen. "Bei den aktuellen Verhandlungen zum Marktordnungsgesetz muss die SPÖ eine Korrektur dieses Prämienmodells durchsetzen und endlich die Kommission einberufen, die alle Härte- und Problemfälle prüft und faire Lösungen anbietet", argumentiert Pirklhuber. Zustimmung bekommt Wlodkowski von Pirklhuber hinsichtlich der Beibehaltung der Milchquote im Alpenraum auch nach 2015 und der Schaffung eines funktionierenden EU-Außenschutzes gegen Öko- und Sozialdumping beim Import von Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Rohstoffen.