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Agro-Treibstoff-Boom einbremsen
15.11.2007

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



Agro-Treibstoff-Boom einbremsen

Grüne: Umweltzerstörung, Hunger und Gentechnik abwenden

"Die euphorische Unterstützung für den Einsatz von Agro-Treibstoffen gefährdet die weltweite Ernährungssicherheit und Umwelt", warnt der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber und fordert Bundeskanzler Gusenbauer auf, sich dafür einzusetzen, dass die ehrgeizigen nationalen und europäischen Anbau- und Beimischungsziele für Pflanzentreibstoffe dringend überprüft und korrigiert werden.

"Österreichs Landwirtschaft kann zur Erreichung des Ziels, dass 10 Prozent des Diesel- und Benzinverbrauchs bis zum Jahr 2010 durch Agro-Treibstoffe ersetzt werden sollen, kaum mehr als 15 Prozent der erforderlichen Rohstoffe liefern. Der Rest müsste importiert werden", erklärt Pirklhuber und weist darauf hin, dass die Energiebilanz von Pflanzentreibstoffen miserabel sei, insbesondere, wenn man auch noch lange Transportwege berücksichtige. Stattdessen sollte man einen regional- und kreislauforientierten Ansatz verfolgen und Pflanzenöl bei Traktoren und Landmaschinen einsetzen, so Pirklhuber.

Die Monokulturen zur Herstellung von Energiepflanzen erfordern eine große Menge an Pestiziden, Düngemitteln und Wasser. Zusätzlich drohe auch noch - wie von Vizekanzler Molterer vorgeschlagen - der Einsatz von Gentechnikpflanzen, erklärt Pirklhuber. Da die zur Verfügung stehenden Agrarflächen der Industrieländern nicht ausreichen, wird die Produktion von Energiepflanzen in die Länder des Südens ausgelagert werden. Dabei hungern bereits jetzt weltweit mehr als 850 Millionen Menschen und 3,7 Milliarden Menschen sind unterernährt. "Der Anbau von Energiepflanzen bringt lediglich Profit für die agroindustriellen Konzerne. Die Bevölkerung in den armen Ländern ist mehr denn je von Hunger und Verelendung bedroht. Es muss alles getan werden, um diese Fehlentwicklungen zu vermeiden", fordert Pirklhuber.