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Aktionsplan zur Welternährung endlich umsetzen
15.10.2007

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Lebensmittelsicherheit



Aktionsplan zur Welternährung endlich umsetzen

Grüne zum Welternährungstag: Dezentrale Strukturen fördern, Export-Monokulturen vermeiden

"Es ist unerträglich, dass alle fünf Minuten ein Kind an Unterernährung stirbt, weil die zuständigen Politiker ihre Verantwortung nicht wahrnehmen", kritisiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober. Bereits 1996 hatte der Welternährungsgipfel von Rom einen Aktionsplan zur Welternährung beschlossen, wonach spätestens bis zum Jahr 2015 die Zahl der Hungernden von 840 Mio. auf etwa 400 Mio. Menschen halbiert werden sollte. Stattdessen ist inzwischen die Anzahl der Hungernden auf 854 Millionen Menschen angestiegen.

Pirklhuber weist darauf hin, dass faire Regeln für den Agrarhandel eine wichtige Rolle bei der Hungerbekämpfung spielen. Die Landwirtschaft ist weiterhin Haupteinkommens- und Beschäftigungsquelle in armen Ländern, wo durchschnittlich 50 Prozent der Menschen von ihr abhängen. Notwendig sind insbesondere auch Entwicklungsprogramme gegen die Landflucht: 80 Prozent der Hungernden und extrem Armen leben am Land. Es müssen daher Anreize geschaffen werden, damit sie genügend Einkommen erwirtschaften um sich ernähren zu können. Auch Landreformen sind überfällig, da ein Fünftel der weltweit Hungernden überhaupt kein Land besitzt. "Die Flächen müssen für die regionale Lebensmittelversorgung zur Verfügung stehen und nicht für Export-Monokulturen. Insbesondere ist auch zu verhindern, dass durch den zunehmenden Pflanzen-Treibstoff-Boom Nahrungsmittelflächen für Energiepflanzen aufgebraucht werden, was den Hunger noch wesentlich verstärken würde", warnt Pirklhuber.

"Weltweite Ernährungssicherheit muss oberstes Ziel der EU-Agrarpolitik und der internationalen Handelspolitik auf WTO-Ebene werden. Es müssen Voraussetzungen geschaffen werden, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, sich selbstbestimmt und ausreichend zu ernähren", fordert Pirklhuber. Zu den entsprechenden Maßnahmen gehören die Abschaffung aller marktverzerrenden Exportsubventionen der Industrieländer, das Recht der ärmeren Länder auf Ernährungssouveränität und eine selbstbestimmte Versorgung sowie die Unterstützung einer regionalen und ökologischen Landwirtschaft.