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Pflanzentreibstoff-Strategie der EU und Österreichs dringend reformieren
18.09.2007

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Lebensmittelsicherheit



Pflanzentreibstoff-Strategie der EU und Österreichs dringend reformieren

Konkurrenz um Rohstoffe und aktuelle Preisentwicklung offenbart Anfälligkeit großindustrieller Pflanzentreibstoff-Produktion

"Die derzeitige Schwerpunktsetzung bei Biotreibstoffen in Europa und Österreich, nämlich die großindustrielle Produktion von Ethanol und Biodiesel in Anlagen über 50.000 Jahrestonnen Produktionskapazität ist enorm anfällig auf Preisschwankungen bei den Ausgangsstoffen und alles andere als krisensicher. Sie sind zu teuer, nicht angepasst und zu wenig effizient", kritisiert Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen, anlässlich der aktuellen Probleme des Pflanzentreibstoff-Marktes.

."Diese Großanlagen haben in etwa denselben ökologischen Fußabdruck wie die Erdgastechnologie und sind daher auch wenig hilfreich für die Klimaproblematik. Zudem stehen sie in Flächenkonkurrenz mit der Nahrungsproduktion", erläutert Pirklhuber und fordert eine Änderung der EU-Strategie. Biotreibstoffe müssten vor allem dezentral und regional in mittleren bis kleinen Anlagen bis maximal 5000 Jahrestonnen produziert und vorrangig innerhalb der Landwirtschaft selbst wiederverwendet werden.

Bei der weiteren Entwicklung sollte darauf geachtet werden, dass die gesamte Vielfalt der Pflanzen genutzt wird, wie z.B. auch Leindotter oder Sonnenblumen. Es muss Vorrang für die Verwertung von Abfallstoffen und eine Nutzungskaskade der Pflanzen angestrebt werden, bei der die Energie-Nutzung erst am Ende der Kette steht, erläutert Pirklhuber. "Dabei könnten einerseits die Traktoren krisensicher auf Pflanzentreibstoffe umgerüstet und andererseits Nebenprodukte wie eiweißhältige Futtermittel in der bäuerlichen Kreislaufwirtschaft wieder eingesetzt werden. Nur wenn eine Konkurrenz von Pflanzenkraftstoffen und Lebensmitteln weitgehend vermieden, der Einsatz von gentechnisch-veränderten Pflanzen in Monokulturen für Pflanzentreibstoffe verhindert und die Produktion regional eingebettet werden kann, sehe ich langfristig eine ausreichende gesellschaftliche Akzeptanz und marktrelevante Zukunft für diesen Sektor".