Zur OECD-Studie: Lebensmittel-Versorgungssicherheit muss Vorrang haben
Grüne: Alternative Energieträger richtig fördern
"Eine nachhaltige und ökologisch verträgliche Lebensmittelproduktion muss weiterhin absoluten Vorrang für die Nutzung unser Ackerflächen haben", bekräftigt Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen, anlässlich der Verlautbarung der OECD betreffend Konkurrenz von Pflanzenkraftstoffen und Lebensmitteln die bisherige Position der Grünen. Im Gegensatz zur OECD-Verlautbarung halten die Grünen jedoch den Anstieg der Erzeugerpreise bei Lebensmittel für dringend erforderlich. "In der Vergangenheit wurden weltweit bäuerliche Existenzen durch fortdauernde Dumpingpreise bei Lebensmittel vernichtet", kritisiert Pirklhuber und weiter: "Gleichzeitig wurde eine agrarindustrielle Rohstoffproduktion mit umweltschädlichen Technologien, wie z.B. durch die Verwendung gentechnisch veränderter Pflanzen durch das internationale Agrobusiness vorangetrieben. Ausreichende und faire Preise für Lebensmittel stoppen zwar nicht zwingend diese Entwicklung sind aber die Voraussetzung für eine ökologische und bäuerliche Erzeugung von gesunden Lebensmitteln".
Pirklhuber kritisiert die derzeitige Schwerpunktsetzung bei Biotreibstoffen in eine industrielle Großproduktion von Ethanol und Biodiesel an den Standorten Enns/OÖ. und Pischelsdorf/NÖ. in Österreich. "Diese Großanlagen sind nicht energieeffizient, haben denselben ökologischen Fußabdruck wie die Erdgastechnologie und sind daher wenig hilfreich für die Klimaproblematik. Zudem stehen sie in Flächenkonkurrenz mit der Nahrungsproduktion", erläutert Pirklhuber, der seit langem fordert, dass Biotreibstoffe vor allem dezentral und regional produziert und ausschließlich innerhalb der Landwirtschaft verwendet werden. "Dabei können sowohl Abfallstoffe und Nebenprodukte wie Futtermittel in der bäuerlichen Kreislaufwirtschaft eingesetzt werden. Bei Traktoren ist die Verwendung von kaltgepressten Pflanzenölen z.B. aus Sonnenblumen ein sinnvoller Weg. Biokraftstoffe pauschal zu subventionieren ist daher falsch, denn es hat bereits dazu geführt dass verstärkt Flächen umgewidmet werden, Regenwald zusätzlich abgeholzt wird um Ölbäume zu pflanzen und dass Lebensmittel beispielsweise in Mexiko knapp wurden". Pirklhuber tritt dafür ein, dass vorrangig auf Wind, Wasser, Sonne, Holz und die Verwendung von tierischen Exkrementen und Abfallstoffen in Biogasanlagen zur Energieerzeugung gesetzt wird.
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