Jedes Jahr im Februar findet die weltgrößte Biofachmesse in Nürnberg/Bayern statt. Auch dieses Jahr nutze ich wieder die Möglichkeit FachexpertInnen, KollegInnen und verschiedene VertreterInnen der Bio-Branche in Nürnberg zu treffen.
Die Hin- und Rückfahrt ist bequem, da ich mit dem Bus der Wirtschaftskammer Oberösterreich mitfahre, die im Rahmen des Lebensmittelclusters gemeinsam mit Bio-Austria Oberösterreich diese Fahrt organisiert. Los gehts um 6 Uhr 30 von Wels, gegen 10 Uhr 30 treffen wir in Nürnberg beim Messezentrum ein.
Die Präsentation der österreichischen Bio-Verarbeiter und Bio-Vermarkter wird von der Wirtschaftskammer Österreich begleitet und unterstützt. Die Aufmachung ist zwar durchaus auffällig, allerdings muss ich zu meiner Enttäuschung feststellen, dass ebenso wie in den letzten Jahren kein österreichisches BIO-Sigel, sondern nur das Austria "A" in rot-weiß-roten Schriftbalken verwendet wird. Dies ist insbesondere umso ärgerlicher, als dieses Zeichen für Lebensmittel nicht mehr verwendet wird. Bekanntermaßen war dieses Zeichen in Mißkredit gekommen, da es kein Herkunftszeichen für österreichische Lebensmittel ist, sondern nur für in Österreich verarbeitete Rohstoffe gilt. Stattdessen hätten die Organisatoren das Logo von BIO-AUSTRIA oder das AMA-Biozeichen verwenden können.
Die Organisation, die die Biolandbau-Bewegung weltweit vernetzt ist die IFOAM - International Federation of Organic Agricultural Movements, die auch als Akkreditierungsstelle viele Firmen, Projekte und Bio-Vereine weltweit anerkennt:
In Österreich bewirtschaften derzeit 20 310 Biobetriebe eine Fläche von etwa 361 000 Hektar. Das sind 15,1 % der Landwirtschaftlichen Fläche ohne Almen. Prozentuell gesehen waren die größten Zuwächse zwischen 2004 und 2005 im Burgenland (9%) und in Oberösterreich (6%) zu beobachten.
Diskussion über die aktuelle Entwicklungen im Agrarbereich mit Josef Amerstorfer (Bildmitte), Obm.-Stellvertreter von Bio-Austria und Wolfgang Reimer (links) vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Bonn, der für die Ländliche Entwicklung und den Ökologischen Landbau in der BRD zuständig ist.
Auch Ernst Halbmayr (rechts) Vorstandsmitglied von Bio-Austria und Vordenker der IG-Milch ist unzufrieden mit dem neuen Programm für die ländliche Entwicklung und der unzureichenden Berücksichtigung der Bio- und Grünlandbäuerinnen und -bauern. Ich erzähle von meinem Initiativ-Antrag zur Verankerung des Biolandbaus im österreichischen Landwirtschaftsgesetz und zu den Grünen Anträgen zur ländlichen Entwicklung.
Beim Stand des FIBL - Schweiz
Nach einer Besuchsrunde bei den verschiedenen österreichischen Bio-Ausstellern mache ich noch eine Runde durch die verschiedenen internationalen Hallen. Besonders stark vertreten ist Italien mit seinen regionalen Bio-Produkten, oft in Kombination mit Agri-Tourismus-Angeboten.
Zum Abschluß trinken wir noch ein Glaserl Wein in der Halle 8, wo Johann Zillinger ein Bio-Wein-Pionier uns seinen "Cuvee revolution" und einen kräftigen St. Laurent kredenzt.
links Reinhold Mikota (BIOS), rechts Johann Zillinger
Gegen 18 Uhr gehts wieder zurück nach Wels.
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