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Lebensmittelskandale & Auswege - Vorträge im März

31.03.2013

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Diskussionsveranstaltungen in Dietach/OÖ, in Neuhofen/Innkreis, zum Thema der Milchbauern in Seekirchen/Sbg und im Wiener Rathausklub organisiert von den Grünen Ortsgruppen

 

Sonntag 3. März, Vortrag am Bio-Betrieb Pfaffenwimmer in Dietach

Genmanipulierte Lebensmittel, Beschriftungen, die nicht der Wahrheit entsprechen, Gütesiegel wohin man schaut. Was steckt hinter der Kennzeichnungen unserer Lebensmittel? „Wunsch und Wirklichkeit klaffen bei unseren Nahrungsmitteln oft weit auseinander", sagte Lukas Reiter, Fraktionsobmann der Dietacher Grünen bei der Eröffnung der Veranstaltung.

Aus diesem Grund luden die Grünen Dietach unter dem Titel "Wie erkenne ich gutes Essen" zur Ideenwerkstatt ein.Der Biobauernhof der Familie Pfaffenwimmer war bestens dazu geeignet. Der wunderschöne alte Gewölbe-Stall - jetzt vor allem genutzt für Veranstaltungen und Ausstellung alter landwirtschaftlicher Gerätschaften - eignete sich ausgezeichnet.

 

In meinem Vortrag, der quasi ein Streifzug durch die Welt der Lebensmittel darstellt, wurden auch viele Fragen, die KonsumentInnen im Bezug auf Lebensmittel schon immer stellen wollten, ebenso beleuchtet, wie auf gesellschaftliche Trends rund um das Thema Essen eingegangen.

 

Aktuelle Aspekte der  Lebensmittelerzeugung insbesondere der fehlende rechtlichen Rahmen werden dabei ebenso behandelt, wie Schummelprodukte enttarnt. Eine Rundschau durch die Welt der Lebensmittelkennzeichnung  und Beispiele, wie gutes Essen in der Gemeinde gefördert werden kann, sind zentraler Inhalt des Workshops.

Montag 11. März: Milch - Macht - Märkte - Seekirchen/Sbg


Der aktuelle Milchmarkt gefährdet die Existenz einer nachhaltigen, bäuerlichen Landwirtschaft. Die Veranstaltung wurde von Johannes Voitleithner, Geschäftsführer der Grünen Bäuerinnen und Bauern in Zusammenarbeit mit der IG-Milch Salzburg und Johanna Gerhalter und Georg Sams organisiert. Vorab besuchten wir den Hof der Biobauernfamilie Roider, die umfassend in der Direktvermarktung auch von Milch- und Milchprodukten tätig ist und auf Bauernmärkten und an die Gastronomie in Salzburg ihre Produkte verkauft.

Familie Roider, Biobauern der 2. Generation und Mitglied im Verband Erde und Saat

von links: Georg Sams, ich, Andreas Roider mit seiner Frau und Kind im Produkte-Lager

Milch ist ein gefragtes Lebensmittel. Produzieren die Milchbäuerinnen und -bauern mehr Milch als benötigt, sinkt der Preis, den sie dafür von den Molkereien erhalten. Angelehnt an eine aktuelle Studie aus Deutschland liegen derzeit die Erzeugungskosten für konventionelle Kuh-Milch auf den Höfen in den Gunstlagen in Österreich im Durchschnitt bei rund 50 cent/kg, in den Berggebieten betragen die Produktionskosten 80 cent/kg und mehr. Dem steht ein Milchauszahlungspreis der Molkereien von aktuell rund 33 cent/kg gegenüber. Hier können zwar jene Betriebe mithalten, die ihre Milchproduktion stark intensiviert haben und in naturräumlichen Gunstlagen liegen. Die meisten bäuerlichen Betriebe überleben das aber nur, weil sie für einen unterdurchschnittlichen Stundenlohn arbeiten und von der baulichen sowie maschinellen Substanz leben.

Abendliche Diskussion im Hofwirt in Seekirchen gemeinsam mit LT-Abg. Astrid Rössler und Engelbert Neubauer von der IG-Milch

Globale Zusammenhänge

Wieviel Milch wir in Österreich und der EU produzieren, hat auch Auswirkungen auf die Chancen von Bäuerinnen und Bauern in anderen Ländern der Welt, insbesondere ärmeren Ländern des Südens. Denn billige Milch(pulver)exporte v.a. nach Afrika entziehen dortigen Milchviehbetrieben oft die Lebensgrundlage, weil deren Milch durch die Importware unterboten wird. Und die Art und Weise wie wir Kühe zur Milcherzeugung halten und womit wir sie füttern, hat Folgen für Tiergesundheit, Bodenzustand, Wasserqualität, Klimaschutz und Artenvielfalt. In letzter Konsequenz auch auf die Inhaltsstoffe und damit die Qualität der Milch.

Ein Ausweg aus der Preis-Misere ist die eigene Weiterverarbeitung und der Ausbau der Direktvermarktung. Dies ist aber nur für einen kleinen Teil der Milchbetriebe realistisch. Für den Großteil der LandwirtInnen ist die Erlangung kostendeckender Preise mit Hilfe eines politischen Willens zur Veränderung der Rahmenbedingungen möglich. Zentral ist hier eine effektive Milch-Mengensteuerung auf europäischer Ebene und die Berücksichtigung einer Vollkostenrechnung im Rahmen der Milch-Preisbildung. Wichtig ist auch die Unterstützung der Milchbündelung in Erzeugergemeinschaften, um die derzeit geringe Marktmacht der Bäuerinnen und Bauern in der Verarbeitungskette zu steigern.

von links: Engelbert Neubauer, Johanna Gerhalter, ich, Astrid Rössler und im Vordergrund Georg Sams

Global ist fairer Handel statt Freihandel nötig. Das heißt, Wettbewerb um Qualität statt Dumping zu Weltmarktpreisen und eine Fokussierung der europäischen Milchindustrie auf den EU-Binnenmarkt und nicht auf den Weltmarkt. Ein Ausweg aus der ökologischen Misere ist die Stärkung umweltbezogener Auflagen und des Biolandbaus in der EU-Agrarförderpolitik sowie die Bindung der Milchproduktion an eine ökologische Kreislaufwirtschaft. Damit die Wiederkäuer vorrangig mit Gras gefüttert werden, ist je Betrieb eine Mindestausstattung mit Grünland im Rahmen der neuen EU-Milchmarktregelung erforderlich.

 

ein prominenter Gast war Univ.Prof. Dr. Roman Türk, Präsident des österreichischen Naturschutzbundes - hier gemeinsam mit der Sprecherin der Grünen Bäuerinnen und Bauern Salzburg, Johanna Gerhalter, die einen Bio-Milchviehbetrieb führt.

Dienstag 19. März - Wo unser Essen herkommt ist uns nicht wurscht! - im Wiener Rathaus

Auf Einladung des Klubobmanns der Wiener Grünen David Ellensohn - im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Grün bewegt Wien - Der Klubobmann lädt ein"  bin ich zu Gast im Wiener Rathaus - nach dem ironischen Motto "der Pferdefleischskandal im Rathaus" - diskutiere ich mit den interessierten Besucherinnen zu den aktuellen Fragen der Lebensmittelskandale und Grüne Lösungsvorschläge!

Klubobmann David Ellensohn eröffnet die Veranstaltung

Nach einer kurzen Einleitung zum aktuellen politischen Geschehen - 2013 hat mit zwei Grünen Wahlsiegen in Kärnten und Niederösterreich begonnen und wir erwarten heuer noch Erfolge in Salzburg, Tirol und bei den Wahlen zum Nationalrat - brachte uns Wolfgang zu einem Thema, das uns ständig begleitet: Unser Essen.

Woraus wird es produziert und wie kann ich erkennen, wo es herkommt? Was bedeuten diese vielen verschiedenen Kennzeichnungen überhaupt? Warum sind Markenprodukte im Supermarkt meist nicht besser als billigere? In welchen Lebensmitteln werden in Testreihen häufig Spuren von Pestiziden nachgewiesen? Was kann eine Einzelperson verändern?

 

Neben Enthüllungen zur globalen Marktmacht der großen Lebensmittelkonzerne und deren gigantischen Werbebudgets und Gewinnen stelle ich auch eine Quizfrage zu zwei handelsüblichen Milchprodukte, die ich aus einem Supermarktregal mitgebracht hatte, nämlich woher stammen diese Produkte tatsächlich! Alle Anwesenden waren erstaunt, dass die Milch dieser Produkte nicht von österreichischen Höfen, sondern aus Polen bzw. Tschechien stammte:

Im Anschluss gabs noch viele interessante Diskussionen und ein gemeinsames Foto mit dem Wiener Landwirtschaftssprecher Rüdiger Maresch und Klubobmann David Ellensohn:

 

 Unser Motto: Fünf Wahlen im Jahr 2013 - Fünf mal Grüne Erfolge!

 

Freitag 22. März - Vortrag "Billig-Frass oder Bio-Lebens-Mittel? in Neuhofen/Innviertel

Agrarwende statt Agrarindustrie! - ist die Orientierung der Grünen Bäuerinnen und Bauern. Auf Einladung der Neuhofner Grünen, freue ich mich gemeinsam mit dem Fraktionsobmann der Grünen im Gmeinderat Wolfgang J. Gruber und den Grünen GemeinderätInnen diese Veranstaltung im Pfarrhof eröffnen zu dürfen. Im Vorfeld hatte es Diskussionen mit dem Bezirkskammersekretär gegeben, ob der Titel nicht irreführend sei. Wir konnten im Laufe der Veranstaltung klarmachen, dass es nur darum ging, zwei Entwicklungsstränge aufzuzeigen in die die Landwirtschaft sich entwickelt - nämlich in Richtung Qualitätsproduktion & BIO und auf der anderen Seite leider immer mehr Richtung Dumping und Billig - womit Skandale vorprogrammiert sind!

 

von links: Renate Bögl-Gruber, Brigitte Huber-Reiter, Petra Stelzer

Wir Grünen stehen für Qualität statt Quantität, für regionale Produktkreisläufe und für kurze Wege von der Aufzucht über die Schlachtung bis zur Verarbeitung und für maximale Transparenz für die Konsumenten. Derzeit werden in Österreich jährlich 500 000 Lebend-Schweine und 100 000 Rinder importiert. Das ist unnötiges Tierleid durch unsinnige Tiertransporte! Diese Tiere werden in Österreich geschlachtet und verarbeitet und kommen als österreichische Qualitätsprodukte - meist mit einer rot-weiß-roten Fahne - dann auf den Markt.


Wir Grünen sagen „Wo Österreich draufsteht muss Österreich drin sein! - Daher fordere ich auch ein Gütesiegelgesetz, dass mit dem Etikettenschwindel Schluß macht. Wir brauchen kein Gütesiegel-Wirr-Warr, sondern eine klare Herkunftskennzeichnung in Österreich und der EU. Wir wollen die Stärkung der regionalen Lebensmittelproduktion und keine Agrarfabriken! In Österreich werden jährlich mehr als 500 000 Tonnen Gentechnik-Soja aus Brasilien, USA und Argentinien importiert. Davon kommt auch ein beträchtlicher Teil in den Futtertrog von AMA-Gütesiegel-Schweine! Dieses Futter hat mit Österreich nichts am Hut!

im Gespräch mit Veronika Hintermair, unsere NR-Kandidatin im Innviertel

Die KonsumentInnen wollen keine Gentechnik-Lebensmittel! Wir wollen 100 % gentechnikfreien Anbau auf dem Acker aber auch 100 % gentechnikfreie Fütterung! Die konsequenteste Umsetzung einer umweltorientierten und gentechnikfreien Produktion ist der biologische Landbau! Für die Förderperiode 2014-2020 fordere ich daher die Verdopplung des Biolandbaus in Österreich und ein Ziel von 20 % für die gesamte europäische Union.
Nur ein Gütesiegel-Gesetz, welches die Auslobung der Herkunft, den Aspekt der Regionalität und die Bewerbung von Tierschutz und Gentechnikfreiheit umfasst, kann dem Konsumenten im Kennzeichnungs-Dschungel Sicherheit verschaffen!

von links: LT-Abg. Maria Wagenender, Wolfgang J. Gruber, Pauline Obermayr (Bio-Austria-Delegierte), ich und Grüne Neuhofen.

Ein nettes Dankeschön mit lauter regionalen Bio-Produkten und sogar einem Innviertler Wein (konv.) hab ich zum Abschied gerne mitgenommen.

 





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