WTO muss Cartagena-Protokoll anerkennen
Österreich muss gentechnikfreien Kurs beibehalten
"Das Cartagena-Protokoll muss auch von den USA sowie im
Rahmen der WTO-Abkommen anerkannt werden," fordert der
Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber, zum heute in
Kraft tretenden Cartagena-Protokoll, das den grenzüberschreitenden
Handel mit gentechnisch veränderten Organismen regelt.
"Im Unterschied zu Österreich, hat die USA das Protokoll bisher nicht
unterzeichnet. In diesem, auch als Biosafty-Protokoll bekannten
Dokument, wird das Vorsorgeprinzip zum Schutz lokaler und
internationaler Biodiversität vereinbart," so Pirklhuber.
Mit heutigem Tag findet auch eine zentrale Diskussion im
Agrarausschuss des Europaparlaments zu Fragen der gentechnikfreien
Saatguterzeugung statt.
Ein Vertreter Österreichs wird über die positiven Erfahrungen mit der
strengen österreichischen Gentechnik-Saatgut-Verordnung, die eine
Nulltoleranz für gentechnische Verunreinigung vorsieht, dem Ausschuss
berichten. "Die Umweltorganisationen und die Grünen haben hart
gekämpft, damit das Reinheitsgebot für Saatgut aufrecht bleibt, zum
Schutz unserer heimischen genetischen Ressourcen, wie es das
Cartagena-Protokoll vorsieht. Minister Pröll muss alles unternehmen,
damit diese strenge Regelung EU-weit erreicht werden kann. Denn um
die Wahlfreiheit für gentechnikfreie Produkte zu sichern, muss
Saatgut auch wirklich gentechnikfrei produziert werden können. Dazu
sind aber gentechnikfreie Bewirtschaftungsgebiete unabdingbar".
Pirklhuber fordert Bundesminister Pröll auf, "endlich Konzepte zur
Einrichtung von gentechnikfreien Zonen in Österreich vorzulegen".
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