Pirklhuber zu Eier-Skandal: Konsequente
Herkunfts-Kennzeichnung von Lebensmitteln anstelle von Placebo-Politik
Grüne: Regierung ist seit 2009 säumig
„Bei jedem
Lebensmittelskandal ist es das Gleiche: Alle Parteien fordern unisono mehrt
Transparenz durch bessere Kennzeichnung der Lebensmittel. Doch kaum ebbt der
Skandal ab, wird dies von den Regierungsparteien wieder vergessen. Ich habe es
satt, wie ÖVP und SPÖ den KonsumentInnen Sand in die Augen streuen. Es ist nur
eine Frage der Zeit, bis nach dem Eier-Skandal der nächste Lebensmittelskandal
in Österreich ankommt. Die KonsumentInnen brauchen keine vollmundigen
Absichtserklärungen - wir brauchen endlich Handlungen“, kritisiert Wolfgang Pirklhuber,
Landwirtschaftssprecher der Grünen.
Bereits am 18. November 2009 hat der Nationalrat einstimmig
einer Entschließung zugestimmt, mit u.a. folgenden Forderungen:
-) Eine Positiv-Kennzeichnungs-Regelung des Angebotes für
gewerbliche und nicht gewerbliche gastronomische Betriebe (z.B. Restaurants,
Kantinen, Heurigen, Buschenschenken, Seniorenheimen, Schulküchen), welche
Speisen verabreichen und verkaufen, über Herkunft und Produktionsweise (wie z.B.
Haltungsform der Legehennen) der wertbestimmenden Lebensmittel, hier im
Speziellen Fleisch, Milch und Eier, zu erarbeiten.
-) Dem Nationalrat eine Gesetzesvorlage zuzuleiten, welche
klare Regelungen betreffend Gütezeichen enthält, um nachhaltig erzeugte,
und/oder anderwärtig hochwertige Produkte der Ernährungswirtschaft bzw.
Dienstleistungen durch entsprechende Gütezeichen auszuzeichnen.
-) Eine Richtlinie für die Positiv-Kennzeichnung für
Produkte, die Eier als Zutat enthalten, zu erarbeiten, damit die Angabe der
Haltungsform in verarbeitenden Lebensmitteln ersichtlich ist.
„Bis heute betreiben die Regierungsparteien Placebo-Politik
und dann, wenn wieder ein Lebensmittelskandal Österreich erreicht, wäscht man
die Hände in Unschuld und kündigt erneut Handlungen an, die dann nicht
erfolgen“, sagt Pirklhuber.
Als Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich
fordert beispielsweise Hermann Schultes eine verpflichtende
Herkunftskennzeichnung von Fleisch- und Eierprodukten in der Gastronomie (http://www.noebauernbund.at/aktuell/news/news-einzelansicht/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=1266&cHash=dbe7568474f540db06696a9907fc0a04).
„Bei unserem diesbezüglichen Antrag im Parlament hat der
Abgeordnete Schultes sich immer wieder für eine Vertagung ausgesprochen, das
ist nicht nachvollziehbar“, erklärt Pirklhuber. Im Wahlprogramm zur EU-Wahl
2014 forderte der Bauernbund: „Es braucht eine klare, für Verbraucher
nachvollziehbare Herkunftskennzeichnung für landwirtschaftliche Produkte. Das
schafft Vertrauen und macht Tierschutz nachweisbar. Wo Österreich draufsteht,
muss Österreich drin sein!“ (http://www.bauernbund.at/fileadmin/user_upload/Wahlprogramm_Europawahlen_2014__2_.pdf).
„Mit einer Ankündigungspolitik schafft man kein Vertrauen,
es braucht konkrete Handlungen und hier sind die Regierungsparteien bis heute
schlicht und ergreifend säumig und unglaubwürdig“, zeigt Pirklhuber auf.
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