Pirklhuber: Durchbruch bei EU-Bio-Verordnung ist Chance für den Bio-Markt
Grüne: Kontrollsysteme werden ausgebaut, Standards für Importware angeglichen, nationale Spielräume müssen erhalten bleiben
„Der Durchbruch bei der Neuregelung der EU-Bio-Verordnung ist ein wichtiger Meilenstein, um den Biolandbau in Österreich und Europa weiter konsequent auszubauen", freut sich Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen. „Dass Ausnahmen und Sonderregelungen abgebaut werden sollen, bedeutet eine Vereinfachung und ist zu begrüßen. Allerdings ist es wichtig, dass bei der nationalen Umsetzung Spielräume bleiben, um praxisgerechte Lösungen nicht zu verhindern."
„Dass die strengen EU-Regeln künftig auch für Importware gelten sollen, ist ein wesentlicher Fortschritt, um die Entwicklung der europäischen Biolandwirtschaft nicht durch Qualitäts-Dumping unter Druck zu setzen. Der langwierige Streit um die Pestizid-Grenzwerte konnte beigelegt werden. Für Bio-Produkte gelten wie bisher die gleichen offiziellen EU-Grenzwerte für Lebensmittel. Der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden bleibt selbstverständlich weiterhin verboten. National dürfen strengere Grenzwerte beschlossen werden, die jedoch den EU-Bio-Markt nicht behindern dürfen. Bis 2024 soll die EU-Kommission einen Bericht über die Implementierung und allfälligen Nachbesserungsbedarf vorlegen", informiert Pirklhuber.
Die Kontrollsysteme sollen ebenfalls gestärkt und die gesamte Verteilungskette vom Feld bis zum Verkauf ausgebaut werden. Die österreichische Umsetzung muss sicherstellen, dass die Direkt-Vermarktung vom Hofladen bis zu den Bauernmärkten nicht durch bürokratischen Auflagen torpediert wird, betont Pirklhuber.
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