Carlsberg und
Heineken monopolisieren Bierproduktion
Patente auf Braugerste gefährden Artenvielfalt
Die Bierbrauer Carlsberg und Heineken, die zu den fünf
größten Brauereien der Welt gehören, versuchen mithilfe von drei Patenten auf
Braugerste ein Monopol auf die Bierproduktion in Europa zu schaffen.
Konventionell gezüchtete Pflanzen dürften eigentlich nicht patentiert werden,
dieser Ansicht sind sowohl EU-Parlament als auch EU-Kommission.
Michel Reimon, EU-Abgeordneter der Grünen, sagt:„Die beiden
Großbrauereien Carlsberg und Heineken wollen mit Patenten auf Gerste die
gesamte europäische Bierproduktion beherrschen. Das verstößt nicht nur gegen
bestehende europäische Gesetze, sondern verzerrt auch den Markt.
Saatgutkonzerne wie Monsanto versuchen schon seit Jahren, Patente auf Obst und
Gemüse zu bekommen. NGOs wie die Arche Noah laufen seit einem Jahr gegen das
Patent Sturm und haben dagegen Einspruch erhoben. Das Europäische Patentamt
muss dieses Patent ablehnen, sonst fällt unsere Artenvielfalt den kommerziellen
Interessen der größten Lebensmittelkonzerne anheim.“
Wolfgang Pirklhuber, grüner Sprecher für Landwirtschaft und
Lebensmittelsicherheit im Nationalrat, sagt: „Kein Patent auf Saatgut, Pflanzen
und Tiere, diese Forderung wurde im Gentechnikvolksbegehren von 1,2 Millionen
Österreicherinnen und Österreichern unterstützt. Das österreichische Parlament
hat diese Position zuletzt mit einer All-Parteien-Entschließung am 7. Juli 2016
bekräftigt. Ich fordere die Bundesregierung, insbesondere den zuständigen
Minister Jörg Leichtfried, sowie Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter auf,
die österreichische Position mit aller Entschiedenheit in den EU-Gremien zu
vertreten."
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