Sitzung: 25. Gesetzgebungsperiode Nationalrat 102. Sitzung am 12.11.2015
Tagesordnungspunkt: Grüner Bericht 2015 Redezeit 12.37 - 12.39
Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Tatsächlich - Kollege Jannach hat die Beispiele angeführt -, dem kann man nur grundsätzlich und auch faktisch beipflichten, die Analyse ist korrekt! Und wenn die Sozialdemokratie nicht bereit ist, innerhalb der Regierung ihre soziale politische Verantwortung wahrzunehmen, dass es zu mehr Gerechtigkeit in der Agrarpolitik kommt, dann muss das eben die Opposition auf die Tagesordnung setzen.
Meine Damen und Herren, Sie haben sogar unmittelbar die Möglichkeit, darüber abzustimmen, denn es gelangt ja auch mein Antrag betreffend „Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik 2014-2020 - Umsetzung in Österreich" heute hier zur Abstimmung. In diesem Antrag fordern wir die EU-konforme Möglichkeit, die ersten 30 Hektar je Betrieb besser zu fördern als die restlichen Flächen. Damit würden die Kleinbetriebe gestärkt. Das ist ein EU-konformes Instrument, meine Damen und Herren!
Ich habe schon mehrfach an die Adresse des Landwirtschaftsministers, wenn er von sozialer Politik in der Agrarpolitik spricht, die Frage gerichtet: Warum nutzen Sie diese Möglichkeit der Europäischen Union nicht? Diese steht in den entsprechenden EU-Verordnungen! - Sie von SPÖ und ÖVP können heute darüber abstimmen, und alle anderen Kolleginnen und Kollegen ebenso.
Eine Agrarwende, meine Damen und Herren, ist ein Gebot der Stunde. Die Krise gebietet es. Der Analyse stimmen wir selbstverständlich zu. Wir werden daher dem Grünen Bericht unsere Zustimmung geben, weil die Analyse ausreichend klar ist: Wir brauchen eine Umkehr! Wir brauchen eine entsprechende soziale Ausrichtung der Agrarpolitik! Die Möglichkeiten liegen auf dem Tisch, Sie können darüber heute abstimmen. Ich erwarte mir dementsprechend auch Ihre Zustimmung, werte Kolleginnen und Kollegen von der ÖVP. - Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)
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