Sitzung: 25. Gesetzgebungsperiode Nationalrat 75. Sitzung am 21.5.2015
Tagesordnungspunkt: Erhalt von Uhudler-Rebflächen Redezeit: 13.09 - 13.13
Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Meine Damen und Herren! Meine Vorrednerin hat sehr engagiert ein klares persönliches Statement abgegeben. Sie wird für das Verbot von Glyphosat stimmen. Herzlichen Dank, Frau Kollegin Ecker! Sie haben schon im Ausschuss in diese Richtung argumentiert. Wir haben den Antrag eingebracht. Es gibt einen umfassenden Antrag im Landwirtschaftsausschuss, aber auch im Konsumentenschutzausschuss, wo wir uns mit dieser Frage des Glyphosatverbotes beschäftigen können. Ich sehe hier die erste Bewegung aufseiten der Regierungsfraktionen oder zumindest einer Abgeordneten. Sie haben meine Wertschätzung, da werde ich gerne auf Sie zukommen.
Die Frage Uhudler und Wein: Meine Kollegin Brunner hat sehr engagiert und motivierend eine Erfolgsgeschichte einer Region und von bäuerlichen Initiativen, die Unterstützung brauchen und diese Unterstützung Gott sei Dank hier im Hause erhalten, erzählt. Soweit ich gehört habe, wird sich sicher auch der Herr Minister dafür einsetzen, dass wir hier eine Lösung finden.
Wenn das Weingesetz geändert wird, Herr Bundesminister, werden wir auch noch detailliert beraten. Ich glaube, es ist heute ein guter Tag für den Uhudler.
Ich möchte aber einige Punkte aus dem Weinbau- und Weingesetz ansprechen, die auch zu diskutieren sind. Stichwort wäre hier zum Beispiel die Frage der pilzwiderstandsfähigen Sorten. Hier gibt es inzwischen auch - mit dem Kollegen Pleil in Niederösterreich habe ich auch darüber diskutiert - einige kleine Fortschritte, Fortschritte nämlich in Bezug darauf, was die Auspflanzungsförderung für pilzresistente Sorten betrifft. (Abg. Walter Rosenkranz: Was sagt da der Kollege Pilz dazu?!) Ja, schauen Sie, das ist eben genau das Besondere; diese pilzwiderstandsfähigen Sorten sind resistent gegen Pilzkrankheiten. (Allgemeine Heiterkeit. - Zwischenrufe der Abgeordneten Eßl und Walter Rosenkranz.) Diese wären Peronospora - falscher und echter Mehltau eben. Diese Dinge sind wichtig in der Praxis des Weinbaus.
Ich nehme zwei Sorten her. Nehmen wir zum Beispiel die Sorte Bronner und die Sorte Regent, eine Rotweinsorte und eine Weißweinsorte, die beide sehr, sehr gut geeignet sind. Herr Bundesminister, in der Forschung, Entwicklung und auch in der Öffentlichkeitsarbeit bei den Bäuerinnen und Bauern müssen wir diese Sorten voranstellen, weil sie eben mit deutlich weniger Pestiziden oder ganz wenigen Pflanzenschutzmitteln auskommen. Wenn wir also eine Pestizidreduktionsstrategie aktiv durchführen und gleichzeitig Qualitätsoffensive betreiben, dann brauchen wir solche Sorten. Da ersuche ich Sie, bei Vorlage des Weingesetzes auch mit uns gemeinsam über diese Fragen zu diskutieren, damit wir für den österreichischen Weinbau etwas weiterbewegen.
Einerseits ist positiv, dass wir uns jetzt schon mit der Frage beschäftigen, dass für den Uhudler 2030 die rechtliche Grundlage auslaufen würde. Abschließend betrachte ich aber mit einem weinenden Auge die Frage der Milchquotenregelung, die mit 1. April 2015 ausgelaufen ist. Herr Bundesminister, derzeit besteht ein freier Fall auf dem Milchmarkt. Die Preise sind tatsächlich im völlig freien Fall. COPA-COGECA warnt inzwischen - in dieser europäischen Gemeinschaft von Bauernverbänden ist der Bauernbund auch Mitglied - massiv vor den Gefahren eines Einbruchs im Milchsektor.
Faktum ist und es wäre dringlich geboten - das ist jetzt an die Kolleginnen und Kollegen von SPÖ und ÖVP gerichtet -, dass unsere Forderung nach Einrichtung eines parlamentarischen Unterausschusses, der sich wirklich aktiv mit dem Zehn-Punkte-Programm für die Lösung der Milchproblematik in Österreich und Europa beschäftigt, umgesetzt wird und dass wir so einen Ausschuss in Kürze einrichten. Spätestens bei der nächsten Ausschusssitzung Anfang Juli ersuche ich die Kollegen hier um Unterstützung, damit wir uns ernsthaft mit diesen Problemen des Milchmarktes auch hier im Haus beschäftigen. - Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)
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