Illegale GVOs in österreichischen Futtermitteln!
03.05.2011
Event jetzt bewerten:Die Zeit ist reif für die schrittweise Umstellung der gesamten österreichischen Futtermittelbranche auf gentechnikfreie Rohstoffe!
2 illegale GVO-Konstrukte in östereichischen Futtermitteln gefunden
Umstellung der Futtermittelwirtschaft auf gentechnikfreie Futtermittel jetzt angehen!
In einer umfangreichen parlamentarischen Anfrage will ich von Bundesminster Berlakovich unter anderem wissen, warum er auf EU-Ebene für die Einführung eines Grenzwertes von 0,1% für nicht-zugelassene und daher illegale GVO-Konstrukte in Futtermitteln zugestimmt hat.
Die Antworten des Ministeriums sind in mehrerer Hinsicht sehr interessant:
Der in der EU verbotene kanadische Lein FP967 und die nicht-zugelassene Soja-Sorte A5547-127 der Firma Bayer CropScience wurde im Rahmen der Futtermittel-Routine-Untersuchungen der AGES im Jahr 2010 auch in österreichischen Futtermitteln entdeckt.
Darüberhinaus enthielten knapp 6 % aller gezogenen Futtermittelproben im Jahr 2010, nämlich 17 von 306 mehr als 0,9 % gentechnisch-veränderte Organismen und waren damit nicht korrekt gekennzeichnet. Unter diesen Mischfuttermitteln befanden sich 6 Kälber-, 1 Milchvieh-, 1 Lämmer-, 2 Ferkel-, 1 Fisch-, 3 Pferde- und 2 Wildfuttermittel; - eine Probe war reiner Sojaschrot. Aus der Anfragebeantwortung geht hervor, dass die Verunreinigungen stark - nämlich von einigen wenigen Prozent bis zu 100 Prozent - schwankten.
Erstmals legte Landwirtschaftsminister Berlakovich auch exakte Zahlen über den Import von Soja-Futtermitteln (Sojaschrot und Ölkuchen) vor. Für das Jahr 2008 betrugen die Importe 535448 Tonnen und für das Jahr 2009 524619 Tonnen. Davon sind etwa 70-80 % gentechnisch-verändert oder mit GVOs kontaminiert. Diese Importmenge macht bei einem durchschnittlichen Ertrag von etwa 3,5 Tonnen Soja pro Hektar einer Fläche von 150 000 Hektar aus. Das ist mehr als 4 Mal soviel Fläche Soja wie wir derzeit in Österreich (36 000 Hektar) anbauen. Die Grünen Bäuerinnen und Bauern setzen sich daher für einen offensiven Eiweiß-Futtermittelplan ein, um gentechnikfreie Eiweiß-Futtermittel verstärkt wieder in Europa anzubauen.
„Die Palette reicht von Ackerbohnen über Erbsen, Lupinen bis zu Sojabohnen. Nebenprodukte der Lebensmittelerzeugung z.B. Kürbiskern-, Raps- und Sonnenblumenkuchen sind ebenfalls wichtige Komponenten in einer gentechnikfreien Futtermittelwirtschaft."
Der Rest an Soja, den wir auch in Zukunft importieren müssen, sollte zu 100 % zertifiziert gentechnikfrei sein. Damit sind in Hinkunft GVO-Verunreinigungen in den Mischfutterwerken ausgeschlossen und die zusätzlichen Kosten für die Trennung bei Lagerung und Transport entfallen. Eine Win-Win-Situation sowohl für den Landwirtschaftssektor als auch den Bereich der österreichischen Lebensmittelwirtschaft, der zudies der KonsumentInnen-Erwartung entpricht!