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Arbeit


Verbesserte Kommunikation zu lebensmittel- und verbrauchsgueterbedingten Risiken
21.01.2015

Typ
Rede

Kategorie
RSS Feed Lebensmittelsicherheit



Sitzung: 25. Gesetzgebungsperiode Nationalrat 59. Sitzung am 21.01.2015


Tagesordnungspunkt: Verbesserte Kommunikation zu lebensmittel- und verbrauchsgüterbedingten Risiken Redezeit: 18.58 - 19.02


Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Herr Präsident! Frau Mi­nisterin! Werte Kollegin! Ihre Schlussworte kann ich voll unterstützen. Information ist ganz wichtig für die Konsumentinnen und Konsumenten, und zwar auf allen Ebenen. Wir werden daher diesem Entschließungsantrag selbstverständlich zustimmen.


Wir werden aber auch dem Antrag des Kollegen Wurm zustimmen, denn ich finde es durchaus sinnvoll, die nicht ganz unheikle Allergenverordnung zu evaluieren und zu schauen, wie sie umgesetzt wird. - Dies vorneweg. (Beifall bei Grünen und FPÖ.)


Die Kollegin Lueger und auch andere haben darauf hingewiesen, dass die Risikobe­wertung sehr unterschiedlich zu sehen ist. Frau Bundesministerin, das ist durch die Medienberichterstattung ein bisschen angestoßen worden. Allerdings, meine Damen und Herren, gibt es sehr unterschiedliche Bewertungselemente von Risiko, nämlich auch die Frage der gesellschaftlichen Auswirkungen.


Auch das sind Dinge, die die Konsumentinnen und Konsumenten betreffen. Das ist der Grund, warum wir es als problematisch sehen, wenn Pestizide in die Umwelt kommen: weil das das Wasser kontaminiert, weil wir nicht wissen, was damit tatsächlich in der Natur passiert und welche negativen Auswirkungen das auf den gesamten Erdball hat.


Wir können heute DDT in der Antarktis nachweisen. Das kann uns nicht gleichgültig sein, auch wenn wir oft noch nicht wissen, welche tatsächlichen Risiken im einzelnen Fall für den einzelnen Bürger, die einzelne Bürgerin damit verbunden sind. (Präsident Hofer übernimmt den Vorsitz.)


Selbstverständlich ist es aber auch richtig, dass Fehlernährung ein ganz wesentliches Element ist oder dass eben Allergene oder pathogene Keime ein Problem sind - ein individuelles Problem, das dann der Bürger/die Bürgerin sofort sehr rasch merkt. Keine Frage, das wollen wir nicht! Beides sollte man hier sehen. Das ist die Frage gesamt­hafter gesellschaftlicher Auswirkungen, aber auch individueller. Das ist uns von den Grü­nen wichtig.


In diesem Zusammenhang möchte ich auch darauf hinweisen, Frau Bundesministerin, dass neuere Forschungen wirklich interessante, sehr interessante Ergebnisse gebracht haben, was die Wirkung von bestimmten Inhaltsstoffen von Lebensmitteln, von soge­nannten sekundären Pflanzeninhaltsstoffen auf die Gehirnentwicklung angeht. Also die Hirnforschung sagt neuerdings, dass Fehlernährung, zu viel Zucker und sehr fettreiche Ernährung, einerseits auch Depressionen verstärkt und andererseits die Neubildung von Neuronen im Gehirn behindert, während umgekehrt Antioxidantien, Omega 3-Fettsäuren, Flavonoide und Kurkumin - nachgewiesenermaßen inzwischen; das besagen Stu­dien aus den letzten vier bis fünf Jahren - die Neubildung von Neuronen erhöhen und gleichzeitig die Lernfähigkeit und die Gedächtnisfunktion verbessern. Also Ernährung hat sogar eine direkte Auswirkung auf unser Gehirn. Das ist neuerdings nachgewiesen.


Da erwähne ich auch Bio-Lebensmittel. Es gibt internationale Studien, Metastudien; die Studie der Universität Newcastle etwa hat auch ein Ergebnis dahin gehend gebracht, was Bio-Lebensmittel enthalten, nämlich deutlich mehr dieser sekundären Pflanzenin­haltsstoffe. Also da gibt es vielleicht auch Zusammenhänge, die man in dieser Form der Kommunikation auch unter die Bürgerinnen und Bürger bringen sollte.


Weiters möchte ich noch erwähnen, dass ein neues Gesetz in Vorbereitung ist, das EU-Qualitätsregelungs- und Durchführungsgesetz, in dem es auch um regionale Her­kunft gehen soll. Dieses wird hier erst in den nächsten Wochen oder Monaten diskutiert werden. Aber dieses Gesetz sollte nicht dazu führen, dass wir mehr Bürokratie haben, sondern dazu, dass wir es effizient und gut gestalten. Da würde ich Sie ersuchen, Frau Bundesministerin, darauf ein besonderes Augenmerk zu legen.


Abschließend, meine Damen und Herren: Es wäre wirklich an der Zeit, ein Qualitätsgü­tesiegel-Gesetz für Österreich zu beschließen. Das ist ein Gebot der Stunde. Ich kann es nur immer wieder wiederholen: Das ist einfach richtig und notwendig. - Danke. (Bei­fall bei den Grünen sowie der Abgeordneten Schellhorn und Steinbichler.)


 


 


 


 


 




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