Pirklhuber: Fleisch von Nachkommen geklonter Tiere landet auf dem Teller der KonsumentInnen
Grüne klassifizieren kolportierten Vorschlag zum Klon-Verbot als Mogelpackung
Der heute kolportierte Vorschlag der EU-Kommission, den Import von Klontieren und Fleisch von Klontieren zu verbieten, ist aus Sicht der Grünen eine Mogelpackung. "Die Kommission verabsäumt, Regelungen bezüglich der Nachkommen geklonter Tiere vorzunehmen. Gerade die Nachkommen sind es aber, die Milch und Fleisch für den Verzehr liefern, da die nach bestimmten Zuchtzielen hergestellten Klone dafür zu kostenaufwändig sind. Produkte von Nachkommen geklonter Tiere landen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon heute auf dem Teller der europäischen KonsumentInnen", erklärt Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen.
Als besonders skandalös empfinden die Grünen, dass SPÖ und ÖVP nichts dagegen zu tun gedenken. "Ich habe in der vergangenen Gesetzesperiode einen Antrag gestellt, sich auf EU-Ebene für ein sofortiges Verbot des Imports von geklonten Tieren und daraus hergestellte Produkten sowie gegen das Klonen von Nutztieren für die Lebensmittelerzeugung einzutreten. SPÖ und ÖVP haben diesen Antrag abgelehnt", sagt Pirklhuber.
Studien haben ergeben, dass bei geklonten Tieren und deren Leihmüttern etliche Gesundheitsbeeinträchtigungen zu beobachten sind. Hinzu kommt, dass Hochleistungen in der Tierproduktion mit abnehmender genetischer Vielfalt, kürzerer Lebensdauer sowie höherer Krankheitsanfälligkeit verbunden sind. "Vieles spricht dafür, dass Klonen diese Entwicklung vorantreibt. Es ist davon auszugehen, dass bereits genetisches Material von Klontieren (wie Samen und Embryos) in die europäische Tierzüchtung und Tierhaltung gelangt ist. Es besteht ein hohes Risiko, dass dieses Material sich in den jeweiligen Tierbeständen weiter verbreitet -ohne dass Behörden oder Züchter wissen, wo und in welchem Umfang", warnt Pirklhuber. Damit einher gehend orten die Grünen künftige Patentstreite. "Ähnlich wie bei der Gentechnik in den USA können dann plötzlich Konzerne an der Hoftür anklopfen und Patentgebühren verlangen", meint Pirklhuber.
Obwohl die langfristigen Gesundheitsrisiken für den Menschen noch nicht bekannt sind, finden Lebensmittel aus den Nachkommen von Klonen ihren Weg auf unsere Teller. Wenn in den USA oder anderen Drittstaaten geklonte Zuchttiere an Landwirte verkauft werden, darf nach den Absichten der Kommission das Fleisch der Nachkommen dieser Tiere weiterhin in die EU importiert werden. "Ich halte das für falsch. Es besteht die dringende Notwendigkeit, den Import und Handel mit Lebensmitteln aus den Nachkommen von Klonen sowie mit Sperma und Embryonen von Klontieren in der EU zu verbieten. Ich fordere Gesundheitsminister Stöger auf, seinen Kurs zu korrigieren und sich vehement für eine Ausweitung des Vorschlages der Kommission einzusetzen", sagt Pirklhuber.
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