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Nationale Gentechnik-Importverbote muessen aufrecht bleiben
28.11.2004

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



Nationale Gentechnik-Importverbote müssen aufrecht bleiben

Mitgliedstaaten brauchen Recht, gentechnikfreie Landwirtschaft
zu schützen



"Das Importverbot für die gentechnisch veränderten
Maissorten muss aufrecht bleiben. Wir brauchen das Recht, unsere
gentechnikfreie Landwirtschaft zu schützen", fordert der
Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber, vor der
morgen anstehenden Entscheidung auf EU-Ebene. Konkret geht es um die
in den Jahren 1997, 1999 und 2000 verhängten Importverbote für die
gentechnisch veränderten Maissorten Bt176, MON 810 und T25. Morgen
Montag tritt der so genannte EU-Regelungsausschusses zusammen, um
über die Importverbote verschiedener Mitgliedstaaten sowie über die
Zulassung der gentechnisch veränderten Maissorte MON 863 zu
entscheiden.

"Da MON 810 bereits im EU-Sortenkatalog aufscheint, könnte bei einem
Aufgeben der Importverbote diese Maissorte bereits in der nächsten
Anbausaison in Österreich auf den Feldern stehen", warnt Pirklhuber.
Es bestehe keine Notwendigkeit, vor den Argumenten der Europäischen
Lebensmittelbehörde (EFSA = European Food Safety Authority) in die
Knie zu gehen, da die genannten GVO-Maislinien noch nach der alten
Freisetzungs-Richtlinie 90/220 zugelassen wurden und erst bis Oktober
2006 eine Zulassung nach der neuen Richtlinie erfolgen müsse.
Pirklhuber appelliert an BM Pröll und BMin Rauch-Kallat, dem Druck
der EFSA und der Kommission nicht nachzugeben und auch im
EU-Ministerrat die österreichischen Verbotsverordnungen zu
verteidigen.

Bekanntlich vertritt die EFSA den Standpunkt, dass die
österreichischen Verbote nicht gerechtfertigt seien: "Die
Risikobeurteilung der EFSA muss hinterfragt werden dürfen und durch
neue Erkenntnisse geprüft werden," fordert Pirklhuber. So plädiere
die EFSA auch für die Zulassung von MON 863, obwohl eine Studie bei
Ratten belegt habe, dass Tiere, die diese Gentech-Maissorte fraßen,
Veränderungen im Blutbild und an den Nieren zu erkennen waren. "Die
Behauptungen der EFSA und des Herstellers Monsanto, die Gentech-Sorte
sei so sicher wie herkömmlicher Mais, können nicht einfach
hingenommen werden", so Pirklhuber. Darüber hinaus enthalte MON863
Gene für eine Antibiotika-Resistenz, was zur Unwirksamkeit von
notwendigen Medikamenten führen könne.