Nach Bienen-Desaster schützt ÖVP weiterhin Chemie-Lobby und belastet Gesundheit der ÖsterreicherInnen
Bienenschutz und Schutz vor Pestiziden auf dem Teller, die ÖVP steht auf der Bremse!
Die aktuelle Umfrage des Nachrichtenmagazins Profil zeigt, wie weit die ÖVP am Willen der ÖsterreicherInnen vorbeiregiert. 84 Prozent der Befragen wollen ein Verbot des weltweit am häufigsten eingesetzte Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat.
"Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die Risiken des Totalherbizides, deshalb habe ich bereits im Juni 2011 einen Antrag für ein Verbot von Glyphosat im Parlament eingebracht. Bis heute hat die ÖVP eine Entscheidung zum Schutz unserer Gesundheit verhindert", empört sich Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen.
Studien belegen Zell- und Erbgutschäden durch das Einatmen von Glyphosat, Glyphosat steht im Verdacht, die menschliche Fortpflanzung und Embryonalentwicklung zu stören und bestimmte Krebserkrankungen zu fördern. Minister Berlakovich hat trotzdem auf eine Anfrage der Grünen im Dezember 2011 geantwortet: "Die im Zulassungsverfahren vorgelegten Studien der Zulassungsinhaber sowie öffentlich zugängliche Dokumente rechtfertigen zurzeit keine weiteren Risikominimierungsmaßnahmen für die Anwendungsbereiche der bestehenden Zulassungen."
"Sowohl beim Bienenschutz, als auch beim Schutz vor Pestiziden vertritt die ÖVP die Interessen der Chemie-Lobby. Kritische Studien werden einfach nicht zur Kenntnis genommen und in der Argumentation vertraut die ÖVP voll auf die PR-Maschinerie der Chemie-Konzerne", erklärt Pirklhuber. So hat Beispielsweise die weisungsgebundene Agentur für Lebensmittelsicherheit (AGES) eine Information zu insektizidgebeiztem Saatgut nahezu eins zu eins von Syngenta und Bayer Crop Science übernommen. Und auch im parlamentarischen Unterausschuss Pflanzenschutz setzte die ÖVP auf die Hilfe der Chemieindustrie und nominierte den Syngenta Deutschland-Chef Theo Jachmann als ihren Experten. "Wessen Interessen die ÖVP vertritt, ist inzwischen so offensichtlich, dass ich ihr empfehle auch ihren Namen in ÖCP zu ändern, in Österreichische Chemie Partei, das wäre konsequent", so Pirklhuber.
Am kommenden Mittwoch stehen sowohl die Verbotsanträge der Grünen zu bienengefährlichen Insektiziden als auch zu Glyphosat auf der Tagesordnung des Landwirtschaftsausschusses. "Die Österreicherinnen und Österreicher sind für Bienenschutz und gegen Gift auf unserem Essen, dies sollte die ÖVP zur Kenntnis nehmen und dementsprechend für unsere Anträge stimmen, sonst riskiert sie ein zweites Sumsi-Gate", erklärt Pirklhuber.
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