Pirklhuber: Pferdefleischskandal offenbart Lücken bei Lebensmittelkennzeichnung
Grüne: Bio-Produkte sind in Sachen Transparenz Vorreiter seit 2010 gibt es verbindliche Herkunftskennzeichnung
"Im Unterschied zu konventionellen Lebensmitteln müssen im Bio-Bereich alle Produkte inklusive verarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte mit einer verbindlichen Herkunftskennzeichnung versehen sein", betont Wolfgang Pirklhuber, Sprecher für Lebensmittelsicherheit der Grünen anlässlich seines heutigen Besuchs auf der international größten Bio-Fachmesse in Nürnberg.
"Der Pferdefleischskandal offenbart aufs Neue, dass die Kennzeichnungspflicht erhebliche Lücken aufweist. Das muss rasch und europaweit geändert werden. Es darf nicht weiter möglich sein, dass die Lebensmittelindustrie bequem vor den KonsumentInnen verschleiern kann, wie sie zu ihren Billig-Rohstoffen und vor allem zu ihren Billig-Zutaten gekommen ist", sagt Pirklhuber.
Bio-Produkte sind auch in Sachen Transparenz Vorreiter: Die EU-Bio-Verordnung schreibt vor, dass neben dem EU-Bio-Logo im selben Sichtfeld verpflichtend der Code der unabhängigen Kontrollstelle (Länderkürzel - Bio-Hinweis und eine Zulassungsnummer: zB. AT-BIO-402), die den Hersteller kontrolliert und das Produkt zertifiziert hat, sowie die Herkunft der landwirtschaftlichen Rohstoffe und Zutaten anzugeben ist. "Außerdem legt die Bio-Kennzeichnungsvorschrift auch fest, dass eine Regionsbezeichnung nur verwendet werden darf, wenn mindestens 98 Prozent der Zutaten aus der angegebenen Region stammen. Enthält das Lebensmittel Zutaten aus anderen EU-Mitgliedsstaaten, dann muss die Herkunfts-Kennzeichnung "EU-Landwirtschaft" lauten. Bei Produkten unterschiedlicher Herkunft muss "EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft" ausgewiesen werden", meint Pirklhuber.
"Billigstprodukte hingegen sind häufig leider auch Schummel-Produkte. Deshalb bringen wir im kommenden Nationalrat einen Antrag ein, damit die Bundesregierung endlich aktiv wird und sich für eine klare EU-weite Herkunftskennzeichnung einsetzt und der Täuschung der KonsumentInnen einen Riegel vorschiebt", sagt Pirklhuber.
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