Pirklhuber zu EU-Budget: Jetzt mehr Geld für kleine Landwirtschaften und weniger für Agroindustrie
Grüne für Umverteilung hin zu hart arbeitenden Bäuerinnen und Bauern
"Berlakovich muss auf die Kürzungen im Agrarbereich reagieren. Die kleinen, arbeitsintensiven Landwirtschaften brauchen mehr Förderungen, große Agrobetriebe weniger", macht der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber klar und verweist auf den neuen EU-Finanzrahmen im Agrarbereich: Für die Periode 2014-2020 wurde die Höchstgrenze der Direktzahlungen auf 277,8 Mrd Euro gekürzt. Bei der Förderung für die ländliche Entwicklung wurde auf 84,5 Mrd Euro gekürzt.
"Das derzeitige System der Direktzahlungen an Hand der Fläche lässt die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern völlig unberücksichtigt. Bäuerliche Kleinbetriebe erfordern nun einmal mehr Arbeitsaufwand. Die größten Betriebe erhalten höhere Fördersummen und können damit niedrigere Produktpreise erzielen. Dadurch fließen Gelder an den LandwirtInnen vorbei, direkt in die Taschen der Agro-Industrie anstatt sie für gesellschaftlich gewünschte Leistungen zu vergeben", kritisiert Pirklhuber.
"Wenn die kleinen Landwirtschaftsbetriebe nicht einer großen Agrar-Industrie weichen sollen, müssen wir jetzt gegensteuern", betont Pirklhuber. Die Grünen schlagen eine Kappungsgrenze der Direktzahlungen ab 35.000 Euro vor. Ab dieser Grenze sollen die Fördermittel schrittweise gekürzt werden. Diese Vorschläge wären auch mit dem jetzigen Vorschlag des Rates vereinbar, der den Mitgliedsstaaten erlaubt, bis zu 15 Prozent der Mittel für Direktzahlung an die Förderung der ländlichen Entwicklung umzuschichten.
"Retten Sie die heimische Landwirtschaft, tun Sie endlich etwas gegen das Bauernsterben und schützen Sie unsere Kulturlandschaft, Herr Minister", fordert Pirklhuber Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich auf.
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