Grüne unterstützten Good Food March - europaweite Aktion der Zivilgesellschaft zur Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2014
Pirklhuber: Derzeitige Agrarpolitik ist unfair, nicht nachhaltig, undemokratisch, ungesund und bürokratisch
Anlässlich des heute in Brüssel ankommenden "Good Food March" und des parallel dazu in Wien stattfindenden "Bäuerlichen Protest-Picknick" stellt der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber, klar: "Dieser Marsch ist die größte zivilgesellschaftliche Aktion in der 50-jährigen Geschichte der Gemeinsamen Agrarpolitik. Die OrganisatorInnen repräsentieren in ihren jeweiligen Ländern hunderttausende KonsumentInnen, UmweltschützerInnen und Bäuerinnen und Bauern. Alle fordern einen Kurswechsel in der Landwirtschaftspolitik. Die derzeitige Agrarpolitik ist unfair, nicht nachhaltig, undemokratisch, ungesund und bürokratisch, sie muss neu aufgestellt werden."
"Wir Grünen stoßen in dasselbe Horn wie die OrganisatorInnen des Good Food March", meint Pirklhuber weiter, "wir fordern ausreichende Finanzmittel für nachhaltige Bewirtschaftungsformen anstelle von Subventionen für Agrarfabriken, wir wollen Arten- und Sortenvielfalt anstelle von Monokulturen, wir brauchen eine gesunde Agrarpolitik anstelle von industrieller Massenerzeugung". Weil die Regierungskoalition bis heute keine klare Positionierung zur Reform der EU-Agrarpolitik dem Landwirtschaftsausschuss übermittelt hat, haben die Grünen im Parlament ihr Vorschläge eingebracht. Statt offensiv die Ökologisierung voranzutreiben und sich für einen europaweiten Bio-Aktionsplan einzusetzen agiert Minister Berlakovich gegen das von EU-Kommissar Dacian Ciolos vorgeschlagene Greening.
"Wir importieren derzeit mehr als 500.000 Tonnen gentechnisch-veränderten Sojaschrot. Wir fordern den schrittweisen Umstieg auf gentechnikfreie Futtermittel und entsprechende Maßnahmen im Rahmen der Agrarreform. Dazu brauchen wir einen europäischen Eiweißfuttermittel-Plan", erklärt Pirklhuber. Deutschland und Frankreich arbeiten bereits daran, Berlakovich ist bisher völlig untätig in dieser Frage.
"Wir werden die Anliegen der Zivilgesellschaft aktiv in die parlamentarische Debatte einbringen und nicht zulassen, dass die Übergangsfristen für die Anpassung an die neue EU-Agrarpolitik bis 2019 ausgedehnt werden", kündigt Pirklhuber an.
|