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Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung erhöht Kosten des Gesundheitswesens
27.03.2012

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Lebensmittelsicherheit



Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung erhöht Kosten des Gesundheitswesens


EU-weit jährlich 25.000 Todesfälle und über 1,5 Mrd. Kosten durch antibiotikaresistente Bakterien



"In Österreich werden laut Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) in der Veterinärmedizin zirka 60 Tonnen Antibiotika jährlich verkauft. Die eingesetzten Mengen werden in Österreich offiziell nicht erfasst. EU-weit kommt es laut der Europäischen Kommission durch den massiven Einsatz von Antibiotika in der industriellen Tierhaltung zu jährlich 25.000 Todesfällen sowie zu über 1,5 Milliarden Euro Mehrkosten für das Gesundheitswesen und an Produktivitätseinbußen. Das sind besorgniserregende Zahlen", bilanziert Kurt Grünewald, Gesundheitssprecher der Grünen. Der Antibiotika-Einsatz ist in Europa eigentlich nur bei kranken Tieren erlaubt, dennoch werden ungefähr 50 Prozent der in Europa verschriebenen Antibiotika Tieren verabreicht. Über 96 Prozent der Hühner, die in Nordrhein Westfalen gemästet wurden, bekamen Antibiotika. Bis zu acht verschiedene Medikamente wurden den Tieren verabreicht, so das Ergebnis einer aktuellen Studie des nordrhein-westfälischen Verbraucherschutzministeriums.


"Wir müssen davon ausgehen, dass auch in Österreich zu viele Antibiotika eingesetzt werden. Ich fordere Minister Stöger daher auf, mit einem Antibiotika-Monitoring in Österreich zu beginnen. Die Abgabe der Antibiotika durch die Tierärzte muss klar erfasst werden, um dann verbindliche Reduktionsziele für die Tierhaltung festzuschreiben", fordert Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen. "Daten über den Antibiotika-Einsatz bei Mastgeflügel sind in der Datenbank der QGV-österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung vorhanden und sollten zumindest in einem jährlichen Bericht öffentlich zugänglich gemacht werden", fordert Pirklhuber an die Adresse der Obfrau Maria Glatzl, Vizepräsidentin der Tierärztekammer.


"Wir wissen, dass in intensiven Tierhaltungssystemen die Krankheitsanfälligkeit sehr hoch ist, da die Tiere einem großen Stress ausgesetzt sind. Durch die hohe Besatzdichte wird zusätzlich noch die Verbreitung von antibiotikaresistenten Bakterien gefördert. Deshalb fordere ich Minister Berlakovich auf, besonders artgerechte Haltesysteme auch besonders zu fördern. Ein um zehn Prozent höherer Beitrag bei der Investitionsförderung wäre ein guter Anreiz, hier vermehrt auf das Wohl der Tiere zu achten und letztendlich auch unser aller Gesundheit im Blick zu behalten", meint Pirklhuber. "Der Anstieg der Antibiotikaresistenzen zeigt deutlich, dass nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Allgemeinheit von den Auswirkungen einer industrialisierten Landwirtschaft betroffen ist. Wenn die Erreger resistent gegen ein oder mehrere Antibiotika sind, schränkt das die Möglichkeiten der Ärzte bei der Behandlung infizierter Menschen deutlich ein", erläutert Grünewald.


 




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